Neue Videospiele: Zwischen Parallelwelten und Küchenwahnsinn

By on 28. August 2018

Frankfurt – Für manch einen beginnt das Ende der Welt im Chaos der Küche – für andere mit dem Aufdecken eines Geheimnisses. Die neuen Videospiele beherbergen verschiedene Dystopien.

Lost in Neo Berlin – «State of Mind»

Ein düsteres 3D-Abenteuer von einem deutschen Entwicklungsstudio: Da darf Berlin schon einmal die Kulisse geben. In «State of Mind» aus dem Hause Daedalic Entertainment spielt der Journalist Richard Nolan eine der Hauptrollen. Die Spieler werden versetzt ins Jahr 2048. Nolan erwacht nach einem Verkehrsunfall aus dem Koma und findet sich in einer veränderten Welt wieder. Seine Familie ist verschwunden – die Mission damit klar. In einer Parallelwelt übernehmen die Spieler dann die Rolle von Adam Newman, einem ebenfalls verunglückten Journalisten. Im weiteren Verlauf müssen beide Kontakt zueinander aufnehmen, um allen Geheimnissen im Spiel auf die Schliche zu kommen.

Das Spiel versucht sich als eine Art spielbaren Film. Zwischendurch werden Action-, Rätsel- und Puzzle-Einlagen eingestreut. Inhaltlich geht es viel um moralische Dilemmas und philosophische Fragen – wie gehen Technik und Menschlichkeit zusammen? Und sicher kann man, wenn einem dieser Ansatz gefällt, über den einen oder anderen spielerischen Mangel hinwegsehen. «State of Mind» ist ab 12 Jahre freigegeben und für PC, PS4, Xbox One und Switch erhältlich und kostet zwischen 30 und 40 Euro.

Wenn Grabräuber im Team losziehen – «Strange Brigade»

Wem es in den Indiana Jones- und Tomb-Raider-Spielen zu einsam war, kann jetzt seine Abenteuerlust mit Freunden ausleben. In «Strange Brigade» von Rebellion Development starten bis zu vier Helden gemeinsam in ein Abenteuer. Die Grundgeschichte ist schnell erzählt: Im Ägypten der 30er Jahre erwacht die Hexenkönigin Seteki. Vom Aufwachen eher schlecht gelaunt sendet sie ihre Armee in die Welt. Zombies, Skorpione, Meuchelmörder, Minotauren: Die Monsterhorden gehorchen ihr aufs Wort und trachten den Menschen nach dem Leben.

Die Spieler müssen die Gegend erkunden, Schätze plündern, Charaktere entwickeln und Feinde killen – ein bekanntes Rezept, das hier packend umgesetzt wurde. Die vier spielbaren Charaktere sind mit vielen Fähigkeiten und schlagkräftigen Waffen ausgestattet. Die filmartige Aufmachung, die humorvollen Dialoge und das gute Gameplay sind Zutaten für ein rasantes und umfangreiches Abenteuer, das vor allem im Koop-Modus seine Stärken ausspielt. Der Titel ist für PS4, Xbox One und PC für rund 50 Euro erhältlich und ab 16 Jahren freigegeben.

Küchenwahnsinn für vier – «Overcooked! 2»

Kochen liegt im Trend – im wahren Leben wie in virtuellen Welten. Und da gemeinsam kochen mehr Spaß macht, liegt auch beim Küchenspektakel «Overcooked! 2» der Fokus auf dem Multiplayer. Das macht den Titel von Team 17 zu einem Partyspiel erster Klasse. Nur wer sich mit anderen zusammentut, wird das Zwiebelreich vor den unberechenbaren «Unbroten» (Brotzombies) mit ganz viel Spaß retten können. Insgesamt stellen sich die Spieler 36 Küchenaufgaben. Es gibt Sushi-Bars, Küchen in Bergwerken und auf fernen Planeten. Mit besonders guten Küchenleistungen können weitere Level freigeschaltet werden. Und die Leistung ist dann besonders gut, wenn die Gäste zufrieden sind.

Sind die ersten Aufgaben noch recht einfach, nimmt die Hektik rasch zu. Zutaten müssen gehackt oder geschnitten und dann vermengt werden. Garen, Backen, Braten darf man auch nicht vergessen. Und die Teller müssen hier die Köche spülen. Erschwert wird das Ganze durch das nicht immer arbeitsförderliche Design der Küchen, durch die auch mal ein Auto fährt. Neben einem Storymodus, der auch alleine bewältigt werden kann, gibt es fünf Versus-Karten, auf denen man in Teams gegeneinander antritt. «Overcooked 2» ist für PC, PS4, Xbox One und Nintendo Switch erschienen. Freigegeben ist der Titel ab 6 Jahren und er kostet zwischen 30 und 40 Euro.

Überlebenskampf einmal anders – «Dead Cells»

Wenn jedes Level zu einem Überlebenstraining wird, dann hat man es mit einem sogenannten «Roguelike»-Spiel zu tun. Mit «Dead Cells» beschreitet Motion Twin einen recht außergewöhnlichen Weg: Das Spiel beginnt mit einem schleimigen Klumpen. Das ändert sich allerdings bald: Der Klumpen schlüpft in einen in einem Kerker befindlichen Körper. Dann beginnt der Überlebenskampf. Insgesamt 17 Gebiete müssen überlebt werden. Die Insel, auf der sich der Protagonist bewegt, ist ständig im Wandel. Wer also den Kampf gegen die zahlreichen Monster, Ninjas und Bogenschützen verliert, landet immer wieder im Kerker, von wo aus sich stets neue Herausforderungen ausbilden. Insgesamt vier Bossgegner stellen sich dem Helden in den langen Weg über das Eiland.

Die Herausforderung besteht häufig darin, viele Feinde gleichzeitig zu bekämpfen und ihren Attacken auszuweichen. Das führt dazu, dass man eine Menge Tode stirbt. Für die Verteidigung stehen Nah- und Fernwaffen zur Verfügung. Diese und andere hilfreiche Items finden sich wahllos in der Gegend. Verbesserungen und Erweiterungen können aber auch gekauft oder aus Teilen hergestellt werden. «Dead Cells» ist für PC, PS4 und Nintendo Switch erhältlich, kostet zwischen 30 und 40 Euro und ist ab 12 Jahren freigegeben.

Rettet die Flötennasen! – «The Inner World»

Adventure-Fans kennen die beiden Titel «The Inner World» und «The Inner World: Der letzte Windmönch» von Headup Games schon länger. Wie so viele Spiele werden diese unterhaltsamen und hübsch gestalteten Abenteuer rund um die Flötennasen nun auch auf für die Nintendo Switch umgesetzt. Die Flötennasen sind die Beschützer und Bewahrer des Landes Aposien – wirken dabei aber im Verborgenen. Sie trällern das Windlied, um das Land mit Frischluft zu versorgen und so vor dem Niedergang zu bewahren. Als sich im zweiten Teil des Spiels die Bewohner dieser Tatsache bewusst werden, wendet sich das Blatt. Es wird behauptet, dass die Flötennasen mit dem Bösen im Bunde sind. Den Clan retten sollen Robert, Laura und die Taube Hack – mit Hilfe des letzten Windmönchs.

In beiden Teilen wird die Story flott erzählt – sie sind allerdings leider auch schnell durchgespielt. Die witzigen Dialoge sowie die sehr schöne Zeichentrick-Optik überzeugen aber nach wie vor. Die Rätsel sind abwechslungs- und einfallsreich. Die beiden Titel sind jeweils ab 6 Jahren freigegeben. Teil 1 kostet im Switch-Store rund 12 Euro, Teil 2 rund 15 Euro.

Fotocredits: Daedalic,Team 17,Rebellion Development,Motion Twin,Headup Games
(dpa/tmn)

(dpa)

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