China-Schrott fürs Handgelenk
Ojemine, was hat sich Samsung da bloß gedacht: Die Koreaner haben voller Stolz ihre Smart Watch Galaxy Gear präsentiert – anstatt das Ding schamhaft vor der Öffentlichkeit zu verstecken.
Hauptsache schneller sein als Apple, das war wohl die Devise bei Samsung. Obwohl bei weitem nicht sicher ist, dass die Kalifornier am 10. September neben neuen iPhones auch eine Smart Watch vorstellen, wollte man offenbar auf Teufel komm raus die Nase vorn haben. Falls Apple dann – wann auch immer– seine Version einer cleveren Uhr aus dem Hut zaubert, könnte Samsung behaupten: Wir waren die Ersten, Apple hat doch nur abgekupfert.
Dabei weiß man doch von der Geschichte vom Hasen und dem Igel, worauf es bei einem Wettlauf ankommt. Entscheidend ist nicht, wer zuerst losläuft und die Führung übernimmt. Es gewinnt, wer am Ende als Erster durchs Ziel kommt. Nun hat auch Samsung mit seiner Galaxy Gear gewonnen – nämlich Hohn und Spott. Und ich kann mich da nur einreihen.
Optisch ein Hochgenuss – wenn man auf Billig-Imitate aus Fernost steht
Was für Designer beschäftigt Samsung? Offenbar solche, die gut im Imitieren von Design-Vorlagen aus dem Hause Apple sind. Wenn sie selbst etwas entwerfen sollen, kommt dann aber so was wie die Galaxy Gear heraus. Das Ding sieht aus wie ein in einer chinesischen Bretterbude zusammengeschustertes Billig-Imitat einer Casio aus den Achtziger Jahren. Allein diese Schrauben! Über Geschmack ließe sich ja noch streiten, obwohl das in diesem Fall schwierig ist. Aber richtig putzig ist, was die Uhr so alles „auf dem Kasten hat“.
Klasse: Eine Uhr, die nicht ständig die Uhrzeit anzeigt
Das beginnt mit der Anzeige der Uhrzeit. Die Galaxy Gear soll keineswegs immer die Uhrzeit anzeigen, wie das Uhren ja eigentlich so an sich haben. Nein, Die Uhrzeitanzeige muss erst aktiviert werden! Und dann der Akku: Laut ersten Hands-On-Berichten hält der nicht einmal einen Tag lang durch. Sondern nur einige Stunden. Ja wie praktisch ist das denn?
Companion Device – was für ein… toller Begleiter
Noch besser: Die Uhr soll sich nur im Zusammenspiel mit einem Samsung-Smartphone wirklich nutzen lassen. Und nicht etwa mit bereits am Markt verfügbaren, verbreiteten Handys, sondern mit zukünftigen Modellen. Noch ein Geniestreich von Samsung. Ist die Galaxy Gear dann mit einem passenden Smartphone connected, kann sie auf ihrem Display eingehende Anrufe anzeigen und darüber informieren, dass neue SMS und E-Mails da sind. Tippt man dann auf eine Nachricht, öffnet die sich auf – dem Smartphone. Tolle neue Technik-Welt! Samsung nennt die Uhr übrigens ein „Companion Device“. Companion und das Wort mit „Sch“, das sich auf Device reimt, wäre passender.
Foto: Samsung