Die Auto-Versicherung weiß, wie du letzten Sommer gefahren bist
Endlich! Die erste Autoversicherung, bei der der Fahrstil des Versicherten überwacht wird, ist da. Wer sie abschließt, kriegt in sein Auto eine Spionage-Box eingebaut. Die kontrolliert das Fahrverhalten und vergibt dafür Punkte. Sensationelle Gewinne winken!
Ausgedacht hat sich den neuen Versicherungstarif die Sparkassen Direktversicherung. Der Tarif nennt sich S-Drive und geht so: Man baut sich in sein Auto eine Telematikbox ein. Die zeichnet das Fahrverhalten auf, die Daten werden ausgewertet und wenn man besonders artig war, gibt‘s einen Rabatt auf die nächste Beitragsrechnung – in der sensationellen Höhe von fünf Prozent!
Wer unartig ist, bekommt Punkte abgezogen
Die Datenaufzeichnungsbox ermittelt, wo man sich befindet, wie schnell man sich mit dem Auto bewegt und wie stark man abbremst und beschleunigt. Für Wohlverhalten gibt es „Score“-Punkte, für Fehlverhalten Punktabzüge. Klasse: Für „Nachtfahrten“ (23 bis 6 Uhr) und „Stadtfahrten“ (erlaubte Geschwindigkeit 50 Stundenkilometer und weniger) gibt es immer Abzüge.
Wie genau die Höhe der Punktabzüge ermittelt wird, erklärt die Versicherung in einem Rechenbeispiel, das ich nicht verstehe: „Jeder km Nachtfahrt führt (auf 100 km umgerechnet) zu einem Punkt Abzug. Beispiel: Mehrere Fahrten mit zusammen 200 km, davon 20 km nach 23 Uhr bedeuten einen Unter-Score für Nachtfahrten von 90.“ Alles klar. Herr Versicherungskommissar.
Egal, ich will hier nicht schon wieder als Meckerkopf dastehen. S-Drive ist konsequent und transparent, das Einsparungspotential enorm: Für einen eventuellen Rabatt in Höhe von fünf Prozent – das sind bei einem Kleinwagen um die 15 bis 20 Euro aufs Jahr – baut man sich doch gerne mal eine Schnüffelbox ins Auto ein. Für wen sich der Versicherungstarif besonders eignet? Angesichts der Abzüge für „Nachtfahrten“ und „Stadtfahrten“ natürlich vor allem für Taxifahrer, die ausschließlich auf Nachtschicht in der Stadt unterwegs sind!