Ein Stück Computer – Geschichte – Teil 1: Der Amiga 500
In unserer heutigen Welt beschäftigen wir uns immer wieder mit neuen technischen Möglichkeiten, um mehr aus unseren Rechnern zu holen, um noch hochkarätigere Software nutzen zu können und den Anforderungen der neuesten Spiele gerecht zu werden. Die Grafikdarstellung steigt qualitativ immer weiter an, die Pausen zwischen Neuerungen auf dem Markt werden immer kürzer. Das war nicht immer so.
Vor etwas über 20 Jahren wurde ein System auf den Markt gebracht, als Zwitter zwischen Konsole und Heimcomputer entwickelt und zu einem Preis, der für die damals gerade aufkeimende Heimcomputer-Kultur wirklich günstig war. Der Amiga 500. Gerade als Spielecomputer erlangte er außerordentlichen Ruhm, war er doch den frühen PCs in Sachen Bild- und Tonqualität bei weitem überlegen. Die Bequemlichkeit dabei, Spiele wie bei einer Konsole mit dem Kickstart-Betriebssystem zu starten ohne irgendwelche Befehle eintippen zu müssen, war ebenfalls ein Argument.
Dennoch bediente er sich auch Komponenten aus der Welt der PCs wie beispielsweise der Steuerung der Maus, Tastatur oder des eigenen nutzbaren Betriebssystems. Die Firma Commodore verbaute eine Motorola-CPU mit einer für damalige Verhältnisse sehr schnellen Taktrate von 7 MHZ. An Arbeitsspeicher war bei dem Anfangsmodell serienmäßig 512kb RAM, bei einem Nachfolgermodell wenige Jahre später sogar 1 Megabyte RAM verbaut. Dieser konnte durch Steckplätze noch entsprechend aufgerüstet werden.
Spieler der großen Amiga-Fangemeinde sattelten oft erst durch die Tatsache auf PC um, dass bestimmte Titel nicht mehr für den Amiga aufgelegt wurden, oder auch als das erste wirkliche Windows in der Version 95 als Betriebssystem auf den Markt kam und hier wieder nur mit einer Maus, ohne Eingabe von Befehlen, Software gesteuert und bedient werden konnte. Spiele wurden auch schon für das DOS-Betriebssystem des PC auf den Markt gebracht, aber hier hielten sich die klassischen Titel auf dem Amiga noch solide im Wettkampf. Und auch heute erfreut sich die Spielergemeinde des Amigas noch an den Klassikern – als Emulation auf modernen Rechnern.
Tja, echte Helden sterben wohl nie.