Die tollkühnen Päckchen in ihren fliegenden Kisten
Amazon testet den Einsatz von Mini-Drohnen als fliegende Paketboten. Klingt verdammt verdächtig nach einem Scherz, aber angeblich meint es der Online-Händler wirklich ernst. Oder aber er verarscht uns nur besonders konsequent.
In einem Interview mit dem US-Sender CBS erklärte Amazon-Gründer Jeff Bezos, dass das Unternehmen in ein paar Jahren bestellte Waren von Drohnen ausliefern lassen wolle. Der Online-Händler arbeite derzeit an entsprechenden unbemannten Fluggeräten, die Bestellungen direkt in den Logistikzentren in Empfang nehmen, zum Kunden fliegen und vor seiner Haustür ablegen.
„Con Air“ war gestern, jetzt kommt „Prime Air“
Die Pakete könnten laut Bezos bis zu 2,3 Kilogramm wiegen und sollen in höchstens 30 Minuten beim Kunden sein. Sogar einen Namen gibt es schon für den neuen Vertriebsweg: „Prime Air“ soll der Zustellservice heißen. Und auch ein Video mit einer Amazon-Drohne im Einsatz hat das Unternehmen bereits online gestellt, zu finden ist es auf YouTube.
Die Reaktionen auf die Ankündigung von Bezos sind gewaltig. Redakteure der Online-Ausgabe des Handblatts sind der Frage nachgegangen, was das Ganze wohl für Logistikunternehmen wie DHL, UPS und Hermes bedeutet. Von Seiten UPS habe es geheißen, die Firma habe das Thema Mini-Drohnen „tatsächlich „auf dem Radar. Drohnen und „Radar“ – kicher. Und Jeff Bezos selbst soll im Fernsehen gesagt haben: „Ich weiß, das sieht nach Science-Fiction aus. Das ist es aber nicht.“
Ja, haben wir denn schon den 1. April?
Nein, ich glaube auch nicht, dass es sich um Science-Fiction handelt. Sondern um einen konsequent durchgezogenen PR-Gag. Deshalb werde ich hier auch nicht all die Punkte auflisten, an denen der Drohnen-Express scheitern könnte. Und auch nicht die Frage aufwerfen, ob nach der Ablieferung eines Päckchen eine zweite Drohne über dem Zustellungsort kreisen und alle wegballern wird, die sich unerlaubterweise das vor der Haustüre abgelieferte Päckchen unter den Nagel reißen wollen. Nein, ich falle da nicht drauf rein.
Foto: Screenshot YouTube