Den Falschen abgehört
Die NSA soll auch das Handy von Altkanzler Gerhard Schröder abgehört haben, als der noch Kanzler war. Das war vor der Merkel. Die Entrüstung darüber ist groß, SPD-Politiker rufen dazu auf, nun auch mal die Amis so richtig auszuspionieren. Ich glaube aber, dass die Schröder-Abhör-Geschichte so gar nicht stimmt.
Von Frau Merkel wissen wir ja, dass sie für ihr Leben gern mit dem Smartphone herumspielt und ihre Parteitruppen per SMS dirigiert. Da macht es ja in gewisser Weise Sinn, sie zu belauschen und ihre Kommunikation abzufangen, wenn man sehr neugierig ist. Gerhard Schröder war dagegen ein Technik-Muffel (ist es wahrscheinlich heute noch). Mal abgesehen davon, dass es zumindest zu Beginn seiner Kanzlerschaft (1998 bis 2005) mit Smartphones noch nicht so dolle aussah.
Kein Handy – basta!
Aber egal ob altertümliches Handy oder modernes Smartphone, Schröder hat während seiner Zeit als Kanzler gar kein Mobiltelefon besessen. Das hat er selbst 2005 ausdrücklich gesagt. Wessen Handy haben die US-Schlapphüte dann aber abgehört, wenn der Schröder doch gar keins hatte? Ich habe da eine fundierte Theorie.
Der Name Schröder kommt in Deutschland ja nicht gerade selten vor. Der Vorname Gerhard gehört ebenfalls nicht zu den Exoten, auch wenn er jüngst ein wenige aus der Mode gekommen sein mag. Und daher kombiniere ich: Die NSA hat den falschen Gerhard Schröder abgehört. Vielleicht einen kaufmännischen Angestellten aus Pforzheim. Einen Bademeister aus Duisburg. Einen Berufskraftfahrer aus Bremen. Oder einen technikaffinen Senior aus Berlin-Köpenick.
Kopfkratzende Schlapphüte
Welcher genau es war, weiß ich natürlich nicht, woher auch, bin ja nicht beim Geheimdienst. Aber der Falsche war es, und die Amis waren bestimmt ziemlich irritiert, was ein deutscher Bundeskanzler so treibt und mit wem er so telefoniert. Kein Wunder, dass die daraufhin auch die Merkel bespitzelt haben.