App identifiziert Singvögel über ihr Zwitschern
Chemnitz – «Hör mal, der Vogel! Weißt du, was das für einer ist?» – Ist es nicht gerade der Kuckuck im Wald oder eine Taube auf dem Dach, müssen die meisten Menschen an dieser Stelle passen. Ganz anders ist es bei Birdnet.
Die Anwendung wurde an der TU Chemnitz in Kooperation mit der Hochschule Mittweida und der Cornell University in Ithaca (US-Bundesstaat New York) entwickelt.
Um eine Antwort zu liefern, greift die kostenlose
Android-App auf ein neuronales Netz zu, das darauf trainiert wurde, die 500 häufigsten Vogelarten hierzulande zu erkennen.
Das funktioniert folgendermaßen: Über die App werden Vogelstimmen aufgenommen und zur Analyse an die Birdnet-Server geschickt. Wie gut die Erkennung funktioniert, hängt wesentlich von der Aufnahmequalität ab.
Verbessern lassen sich die Ergebnisse, indem man ein externes Mikrofon ans Smartphone anschließt. Dabei werden die verschiedenen Umweltgeräusche visualisiert und Vogelstimmen optisch hervorgehoben. Hat Birdnet eine Art erkannt, kann man sich auch noch weitere Details dazu anzeigen lassen.
Noch ist Birdnet ein Prototyp, aber jede Aufnahme hilft bei der Verbesserung und Weiterentwicklung. Ins System sind bereits mehrere Gigabyte an Audio-Daten eingespeist worden.
Aber nicht nur Hobby-Ornithologen und interessierte Verbraucher helfen mit, die Erkennung zu optimieren: Im Tierpark Chemnitz werden beispielsweise rund um die Uhr Audiodaten aufgezeichnet.
Fotocredits: Stefan Kahl
(dpa/tmn)