Cinch, Klinke oder HDMI: Audio-Schnittstellen im Überblick
Rodgau(dpa/tmn) – Ob Anlage, Fernseher oder AV-Receiver: Wer auf die Geräte-Rückseiten schaut, findet viele Audio-Schnittstellen zur Verbindung etwa mit Lautsprechern oder Zuspielern.
Fast jede Verbindung hat ihre Stärken und Schwächen. Das gilt auch für die Funk-Schnittstellen Bluetooth und WLAN. Ein Überblick:
– Bananenstecker: Mit die einfachste und schnellste Möglichkeit, um Boxen anzuschließen. Zur Montage werden die Stecker auf die abisolierten und leicht verdrillten Kabelenden aufgesteckt und verschraubt. Alternativ verfügen Lautsprecher oder Verstärker über Schraubklemmen.
«Vernünftige Kabel zeichnen sich dadurch aus, dass Plus- und Minusleiter nicht parallel geführt werden, weil bei diesem Aufbau die magnetischen Verluste zu groß sind», erklärt Olaf Sturm, Chefredakteur des Fachmagazins «hifi & records». Technisch sinnvoller ist eine Konstruktion, bei der die beiden Leiter sich umschlingen.
– Bluetooth: Lautsprecher mit der Funktechnik sind beliebt – auch weil eine Netzwerkumgebung anders als bei WLAN nicht erforderlich und die Inbetriebnahme extrem simpel ist. Dafür beschränkt sich die Reichweite auf rund zehn Meter. Unterstützen Sender – etwa ein Smartphone – und Empfänger – etwa Bluetooth-Boxen – den Aptx-Codec, lassen sich Audiodaten in CD-Qualität streamen. Beim Aptx-HD-Codec gelingt das sogar in hochauflösender Qualität (HiRes).
– Cinch: Die Cinch-Buchse ist der verbreitetste Hi-Fi-Anschluss. «Cinch, auch RCA-Connector genannt, ist eine Schnittstelle, die fast ausschließlich zum Verkabeln von Zuspielgeräten mit dem Verstärker verwendet wird», erklärt das
«Connect»-Magazin. Der linke Audiokanal hat einen weißen, der rechte einen roten Stecker.
– DIN-Stecker: Wird auch Diodenstecker genannt und spielt heute kaum noch eine Rolle. Die fünfpolige Variante kann zwei Stereosignale übertragen. Vorteil: Ein Kabel reicht für Aufnahme und Wiedergabe.
– Ethernet: Auch LAN genannt. Eine Buchse dafür findet sich an immer mehr Unterhaltungselektronik-Geräten, um sie ins heimische Netzwerk ein- und sie mit dem Internet verbinden zu können – etwa zum Audio-Streaming. Gegenüber WLAN-Verbindungen sind Verkabelungen per Ethernetbuchse weniger störanfällig, die Übertragungsraten oft höher.
– Klinke: Hat sich als Standard zum Anschluss von Kopfhörern durchgesetzt. Bei mobilen Geräten wie Smartphones kommt das 3,5-mm-Format zum Einsatz, an der Front von Anlagen oder Komponenten findet sich häufig das 6,35-mm-Format. Selten, etwa bei Headsets findet sich das 2,5-mm-Format. Adapter gewährleisten Kompatibilität. Über Klinkenstecker werden auch Mikrofon- und Aux-Eingäge realisiert.
– HDMI: Das High Definition Multimedia Interface ist wohl der wichtigste Heimkino-Anschluss. Ein HDMI-Kabel transportiert Bild und Ton. Wer 4K-/UHD-Signale fehlerfrei übertragen möchte, sollte prüfen, ob das HDMI-Kabel Bildwiederholfrequenzen von 60 Hertz unterstützt.
– Massekabel: Dient bei Plattenspielern dazu, durch Erdung nervige Brummgeräusche zu unterdrücken. Dazu wird das Kabel an einer meist mit GND (Ground) beschrifteten Schraube am Verstärker befestigt.
– S/PDIF: Steht für Sony/Philips Digital Interface beschreibt einen Schnittstellenstandard für die Übertragung von digitalen Audiosignalen – in optischer oder elektrischer Form. «Hierbei können Stereosignale, aber auch höhere Spurenzahlen übertragen werden», erklärt «Connect». «Der Anschluss, der gleichzeitig mit diesem Standard entwickelt wurde, ist der Toslink-Stecker.» Er überträgt ein optisches Signal. Elektrische S/PDIF-Signale gehen über Koaxkabel.
– USB: Der Universal Serial Bus hat den Sprung aus der IT-Welt in die Unterhaltungselektronik geschafft. An Fernseher oder Anlagen können etwa USB-Speicher mit Musik, Fotos oder Videos angeschlossen werden. Mobilgeräte haben Micro-USB- oder immer öfter USB-C-Buchsen.
– WLAN: Netzwerk-Lautsprecher, Fernseher, AV-Receiver und viele andere Geräte lassen sich über den drahtlosen Funkstandard mit Netzwerk und Internet verbinden – wie beim LAN, nur eben ohne lästiges Kabelverlegen. Allerdings können ungünstige bauliche Gegebenheiten und andere WLAN-Netze die Signalübertragung stören.
– XLR: «XLR-Anschlüsse rasten ein, erzeugen keine Kurzschlüsse und übertragen Signale selbst über lange Strecken störungsarm», nennt die Fachzeitschrift
«Chip» die Vorteile der primär im Profi-Audiobereich eingesetzten Stecker. Durch die symmetrische Signalübertragung werden negative Einflüsse durch Einstreuung minimiert.
Fotocredits: Franziska Gabbert,Christin Klose,Franziska Gabbert
(dpa)