Der Schultrojaner – Auch Lehrer werden kontrolliert
Big Brother is watching you! And you! And you! Die Floskel aus dem Zukunftsroman „1984“ geschrieben George Orwell aus dem Jahre 1946 ist Wahrheit geworden. Nicht nur Mitarbeiter privater Unternehmen werden bei der Arbeit ausgespäht, sondern auch bald Lehrer. Der Schultrojaner kommt.
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Ein Trojaner zur Beobachtung und Kontrolle von Lehrern soll ab 2012 Schul-PC’s ausspähen und nach illegalen Inhalten suchen. Die Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger will dies verhindern. Dabei wollen die Schulbuchverlage nur illegale Kopien ihrer Bücher suchen. Bei einer Kultusministerkonferenz wurde unter dem Präsidenten Ludwig Spaenle ein Vertrag geschlossen, welcher die Nutzung und Vervielfältigung von Unterrichtsmaterialien klären soll. Darunter stand auch der Programmpunkt des Ausspionierens illegaler Kopien.
Der Schultrojaner kämpft für den Urheberschutz
Etwas naiv betrachtet, ist die Idee seine vermeintlichen Gegner mit ihren eigenen Waffen zu schlagen gar nicht so schlecht. Wäre da nicht das Grundgesetz und ein demokratischer Staat im Spiel. Ganz klar steht fest, dass jeder das Urheberrecht nicht verletzten darf und das es kein Kavaliersdelikt ist Filme, CD’s, Spiele, Software, Bücher und andere geistige Ergüsse zu stehlen bzw. zu kopieren. Das moderne Computerzeitalter hat es aber möglich gemacht, dass man einfach eine CD in den Rechner legen und kopieren kann. Ähnlich steht es mit Büchern, Spielen und Software. Wenn keiner mehr für geistiges Eigentum zahlt, kommt es dazu, dass das Angebot irgendwann drastisch schrumpft. Dass die Politik dagegen rudern muss, ist eigentlich selbstverständlich. Jeder hat für den Erwerb eines Buches oder eines Musiktitels eine Lizenzgebühr zu zahlen.
Schnüffelsoftware oder Urheberschutzsoftware
Wo ist denn eigentlich das Problem beim Schultrojaners? Ganz einfach! Der Datenschutz! Es könnten ja auch private Inhalte auf den Schulrechnern sein. Des Weiteren wird das Projekt von führenden Datenschutzexperten als dienstrechtlich Bedenkenswert gesehen.
Urheberschutz oder Datenschutz ?
Eigentlich sollte beides gleich schützenswert sein. Fragt sich wie man den Urheberschutz in Zukunft durchsetzen wird, wenn der Datenschutz so sehr vorgeht. Es bleibt also abzuwarten, was sich die Politik demnächst einfallen lässt um die Urheber und die privaten Inhalte von Nutzern gleichermaßen schützt.
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