Eine App hilft Stalking-Opfern
Berlin – Stalking-Opfer sollten nicht nur Nachrichten und Mails, mit denen sie belästigt werden, als Beweismaterial sammeln. Es ist auch wichtig, Nachstellungen im Alltag – etwa auf der Straße oder vor der Haustür – zu dokumentieren.
Denn wer Stalking anzeigen möchte, muss nachweisen, dass die Taten geeignet sind, die «Lebensgestaltung schwerwiegend zu beeinträchtigen», wie es im Nachstellungsparagrafen heißt, der 2007 ins Strafgesetzbuch aufgenommen wurde. Stalker können mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden.
Um Opfern die Dokumentation zu erleichtern, hat die Opferschutzorganisation Weisser Ring die App «No Stalk» entwickelt. Sie funktioniert als eine Art digitales Tagebuch, mit dem die Beweise sofort und vor Ort gesichert werden können – etwa per Audioaufnahme, per Foto oder per Video. Ein Fingertipp auf die entsprechende Kachel in der App genügt. Darüber hinaus lässt sich für den Notfall schnell ein Alarmton aktivieren und Hilfe rufen.
Nach Angaben des Weissen Rings sind die Aufnahmen bei der Polizei und vor dem zuständigen Gericht voll verwertbar.
Fotocredits: Weisser Ring
(dpa/tmn)