Feudalism – Gelungene Mischung aus Strategie- und Rollenspiel
Heute möchte ich euch einen weiteren Strategie-Knüller vorstellen, der mir bereits unzählige langweilige Stunden versüßte. Die Rede ist von Feudalism, einem namentlich im Zeitalter des Feudalismus angesiedeltem Taktik-RPG. Kämpfen, Reisen und Erobern macht hier gleichermaßen Spass. Doch kann das Spiel auch auf längere Spieldauer überzeugen?
Zu Beginn des Spiels wird man weder mit einer Vorgeschichte noch komplizierten Machtverhältnissen konfrontiert. Nachdem man sich für einen Helden und das mit diesem verknüpfte Volk entschieden hat, geht es auch schon direkt ans Eingemachte. Die Instruktionen sind einfach: Zu Beginn des Spiels herrschst du über eine Stadt. Sorge dafür, dass du am Ende des Spiels über die ganze Welt herrschst. Egal wie.
Auch die Steuerung ist wenig erklärungsbedürftig und schnell begriffen. In seinen Städten kann man Einheiten rekrutieren, Ausrüstung kaufen und verkaufen, Bonusitems erwerben, Quest annehmen und sich je nach Größe der Stadt sogar einen berittenen Untersatz besorgen. Allgemein kann man sagen, dass die Rekrutierung von Einheiten die wichtigste Möglichkeit darstellt, aus Schlachten als Sieger hervorzugehen. Denn der Held sollte lediglich im Notfall ins Schlachtgeschehen eingreiffen – ist er tot, gilt das Spiel als verloren.
Verlässt man seine Stadt, befindet man sich auf der Weltkarte, über die man sich zu anderen Orten bewegen kann. Ganz ungefährlicht ist das allerdings nicht: In der Wildniss wartet nämlich so mancher Bandit auf leichte Beute. Entscheidend ist also vor allem, dass du KEINE leichte Beute bist. Alles andere entwickelt sich dann beinahe von selbst.
Beinahe. Zu Beginn mangelt es nämlich vor allem an einem: Dem lieben Geld. Dem schafft man am besten Abhilfe durch das Erfüllen von Quest, welche in jeder Siedlung angeboten werden. Eine Aufgabe könnte beispielsweise lauten, eine Lieferung an eine bestimmte andere Stadt abzugeben, eine andere Aufgabe besteht darin, ein auf der Karte markiertes Banditenlager auszuheben. Das verdiente Geld sollte man sofort in neue Einheiten investieren. Denn erst mit einer ausreichend großen Armee kann man sich an das Erobern von anderen Siedlungen wagen, welche wiederrum bessere Einheiten freischalten.
Während das Spiel zu Beginn noch sehr spannend ist, verläuft es gegen Ende immer monotoner. Durch Trainieren der Fähigkeiten Patriotismus und Kriegsführung werden die eigenen Truppen nämlich mit der Zeit fast unbesiegbar und die gegnerischen Städte sind schneller erobert, als es noch Spass machen würde. Auch Zufallsereignisse werden hier vollkommen vermisst und brechen dem insgesamt doch sehr ansprechenden Spielerlebnis einen Zacken aus der Krone. Trotz dieser Kritikpunkte bietet das Spiel doch einen durchwegs guten Spielspass und kann uneingeschränkt weiterempfohlen werden. Meiner Meinung nach gehört es immernoch mit zu dem Besten, was der internationale Flashgame-Markt momentan zu bieten hat.