Gdium: Ein Notebook ohne Festplatte
An Stelle einer fest eingebauten Festplatte liest das Gdium genannte Subnotebook alle notwendigen Daten von einem USB-Stick mit 16 GB Speicherplatz, der vom Rechner getrennt werden kann. Das ist zwar nicht viel, aber Gdium weist darauf hin, dass man ja auch noch SD-Karten oder ähnliche externe Speichermedien anschließen könne.
Etwas ungenau ist es natürlich, wenn Spiegel-Online schreibt, das Gdium habe das Hirn (d. h. seine Festplatte) in der Hose (des Benutzers, der darin den Speicherstick transportiert). Denn einzig die Festplatte wird hier durch einen tragbaren Flash-Speicher ersetzt. Die gleiche Technik, allerdings ohne portablen Stick, ist auch in anderen Subnotebooks verwendet worden. Das hat unter anderem den Grund, dass Magnetfestplatten mehr Platz wegnehmen und schwerer sind. Alle anderen in einem Rechner notwendigen Zwischenspeicher wie der RAM, die Caches und natürlich die internen Speicher der CPU sind selbstverständlich auch beim Gdium mit an Bord.
Ansonsten ist das Gdium, übrigens das bisher offensichtlich einzige Produkt des gleichnamigen Herstellers, ein ganz normales Subnotebook. Auf dem Flash-Speicher finden sich die bekannten kostenlosen Open-Source-Produkten, insbesondere eine Linux-Distribution sowie der Browser Firefox und der E-Mail-Client Thunderbird von Mozilla. Das Gerät ist WLAN-fähig, hat einen zehn Zoll großen LCD-Bildschirm, eine Webcam, einen Ethernet-Anschluss und was man sonst noch so braucht.
Manche technischen Rahmendaten sind allerdings auch für ein Sub-Notebook nicht ganz up-to-date. Die neue Intel-Atom-Reihe durfte die CPU nicht beisteuern, stattdessen verrichtet ein Chip aus der Loongson-Baureihe der chinesischen Akademie der Wissenschaften seinen Dienst. Diese Staats-CPU aus dem Land der Mitte bringt es auf eine Taktfrequenz von 900 Mhz und liegt damit deutlich unter den heute auch für Sub-Notebooks erreichbaren Leistungen. Immerhin soll das 25×18 Zentimeter kleine Gerät nur ungefähr 1100 Gramm wiegen. Die Abtrennbarkeit der Festplatte soll übrigens das gewährleisten, was der Hersteller „Personalisierung“ nennt: Alle persönlichen Daten kann der Nutzer bei sich tragen, so können sich mehrere Benutzer einen Rechner teilen, ohne vorher unterschiedliche Zugänge anzulegen. Man könnte sich so vorstellen, den so in öffentlichen Einrichtungen wie Universitäten oder Bibliotheken einzusetzen. Über das genaue Datum des Verkaufstarts und den Kaufpreis ist noch nichts bekannt.