Google Health: Die digitale Krankenakte im Internet
Datenschützer schlagen Alarm
Google Health archiviert Krankenakten und versammelt medizin- und gesundheitsbezogene Informationsangebote. Aus der Sicht eines Datenschützers ist der Service ein Katastrophe: Auf der linken Bildschirmseite befinden Links auf Datenblätter, die der Kunde mit medizinisch relevanten Angaben zu Person füllen soll. Darunter befinden sich nicht nur harmlose Informationen wie Unverträglichkeiten mit bestimmten Medikamenten oder Allergien. Es sollen auch Gewicht, frühere und jetzige chronische Krankheiten und sogar die ethnische Zugehörigkeit angegeben werden.
Aber wer außer den Ärzten des Nutzers könnte sich für solche Informationen interessieren? Vor allem Versicherer haben ein Interesse daran, über den gesundheitlichen Zustand potentieller Kunden im Bilde zu sein. Auf diese Weise können sie ihre Ausfallrisiken genauer abschätzen und die Prämien entsprechend anpassen.
Eigentlich sollen die Daten dazu dienen, die Betreuung von Patienten durch Ärzte zu erleichtern. Durch die internetbasierte Krankenakte sollen sich verschiedene Ärzte besser abstimmen können. Tatsächlich wird ein solches zentrales Informationssystem auch in Deutschland gefordert. Die so genannte elektronische Gesundheitskarte solle gewährleisten, dass der Patient stets selbst im Besitz seiner Daten ist. Legt er diese jedoch dem Arzt vor, könnte dieser die Daten jedoch theoretisch ebenfalls in falsche Hände weiterleiten.
Google Deutschland gab gestern gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an, der Dienst sei vorerst nur für Kunden in den USA vorgehen. Die interessanten Features des Dienstes wie Verzeichnisse von Ärzten, sind bislang auch nur mit Daten zu Amerika gefüllt. Sollte das Konzept aber dort erfolgreich sein, hält Google auch eine Übertragung des Dienstes auf Europa für möglich.