IBM startet Web-Projekt für Blinde
Für Blinde gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Möglichkeiten, Computer und insbesondere das Internet auch ohne visuelle Informationen zu nutzen. So genannte Screenreader können Texte und Metadaten beispielsweise aus HTML-Seiten per maschineller Sprachverarbeitung entweder in gesprochene Sprache oder in Zeichen des Blindenalphabets übersetzen. Leider ist dies nicht für beliebige Webseiten möglich; denn die Übersetzung der Sprache macht Maschinen nach wie vor Probleme. Um das Suchen nach Informationen in mehreren Dokumenten zu erleichtern, wären zudem Zusammenfassungen der auf einer Seite gespeicherten Seiten sinnvoll. Außerdem können Grafiken und Fotografien sehbehinderten Nutzern und Blinden auf diese Weise nicht zugänglich gemacht werden. Im Allgemeinen sind hierzu spezielle Metadaten erforderlich, mit denen allerdings nur wenige im Internet verfügbare Seiten ausgestattet sind.
IBM hat nun ein Programm vorgestellt, dass dies ändern soll. Das so genannte „Social Accessibility“ Project soll Nutzern, Anbietern und möglichen (Weiter-)Entwicklern von Web-Content ermöglichen, an der Verbesserung von Internetinhalten zu arbeiten. Wer sich die entsprechende Software herunterlädt, kann Seiten, die für Sehbehinderte und Blinde nur sehr schwer zugänglich sind, an einen IBM-Server melden. Von dort aus werden dann Softwareentwickler, die an dem Projekt teilnehmen, informiert. Sie können sich dann über eine Verbesserung der Seite beraten und Änderungen vornehmen, wenn der Anbieter der Seite dies zulässt. Ein zusätzlicher Service: Blinde Nutzer können Seiten mit speziellen Tags versehen und sie auf diese Weise anderen Nutzern empfehlen.
Die nötige Software ist für teilnehmende Nutzer ein Screenreader und eine von IBM bereitgestellte Erweiterung hierzu. Teilnehmende Entwickler hingegen installieren sich eine Browsererweiterung, die die Kommunikation mit dem IBM-Server und den anderen Unterstützern des Projektes ermöglicht.