Im Prozessoren-Dschungel: Den Durchblick mit Intel und AMD

By on 4. April 2017

Berlin/München – Intel Core i7-6800K oder AMD Ryzen 5 1600X – Wer kann auf Anhieb sagen, was sich hinter diesen Kürzeln verbirgt? Die Begriffe Intel und AMD deuten auf Prozessoren für Computer hin.

Was sich hinter den Kombinationen aus Zahlen und Buchstaben versteckt, erschließt sich nicht so einfach. Doch wie findet man heraus, was ein Prozessor (CPU) kann und welcher am besten im neuen Rechner steckt?

Der Preisvergleich vor dem Kauf ist allerdings nicht so einfach. «Wenn man ein Auto kaufen möchte, dann reicht es auch nicht, den Preis eines Modells bei verschiedenen Händlern zu vergleichen», sagt Christian Herzog vom IT-Verband Bitkom. Motorisierung und Ausstattung kommen noch dazu. «Ebenso reicht es beim Computerkauf nicht, einfach zwei Laptops zu vergleichen, sondern man muss wissen, welche Leistung man gerne möchte.»

Die beiden großen Hersteller Intel und AMD haben eine Vielzahl von Prozessoren im Angebot. Und beide haben ihre ganz eigenen Bezeichnungen, die Aufschluss über Bauweise und Leistung geben.

Am einfachsten geht es bei
Desktop-Prozessoren von Intel. «Core i3, i5 und i7 bezeichnet die grundsätzliche Leistungsklasse. Je höher, desto besser», sagt Michael Schmelzle von der Zeitschrift «PC-Welt».

«Die Core i7 sind High-End-Varianten mit vier oder mehr CPU-Kernen, Hyper-Threading und hohem Takt», erklärt Christian Hirsch von der Fachzeitschrift «c’t». Core i5 heißt die obere Mittelklasse mit vier Rechenkernen, Celeron, Pentium und Core i3 sind Zweikern-Chips.

Bei Mobil-Prozessoren für Notebooks und Tablets gibt es Core i5 und Core i7 sowohl mit zwei als auch mit vier Kernen. «Die Varianten mit U in der Bezeichnung sind sparsame Dual Cores, jene mit HQ oder HK leistungsfähigere Quad Cores», erklärt Hirsch.

Nach diesen Buchstaben folgt bei Intel eine vierstellige Ziffer. «Die erste Stelle steht für die Mikroarchitektur-Generation, je höher, desto moderner – aktuell ist es die siebte Generation», sagt Michael Schmelzle. Die zweite Stelle steht für die Höhe der Taktfrequenz beziehungsweise Rechenleistung – auch hier ist ein höherer Wert besser.

Zum Schluss enthält die Typenbezeichnung noch Buchstaben. Hier steht X für hohe Leistung, S oder LM für reduzierte Leistungsaufnahme und ein T oder UM für eine stark reduzierte Leistungsaufnahme.

Beim Konkurrenzhersteller
AMD gibt die sogenannte Ording Part Number (OPN) Aufschluss über Modell, Sockeltyp und andere Eigenschaften des Chips, erklärt Christian Herzog. Ganz so aufschlussreich wie bei Intel ist sie aber nicht.

Zumindest die CPU-Serie lässt sich einfach erkennen, und zwar die Serien A und FX: «Die Kombiprozessoren der Serie A enthalten eine Grafikeinheit: CPUs der Typen A12, A10 und A8 haben vier Kerne, bei A6 und A4 sind es zwei», erklärt Christian Hirsch.

High-End-Prozessoren für Spiele-Computer bietet die Serie FX: «Dort gibt die zweite Ziffer an, wie viele Kerne die CPU hat.» So ist der FX-8350 ein Acht-Kern-Prozessor, der FX-6300 hat sechs und der FX-4300 vier. Die zweite Stelle steht bei der schnellen FX-Serie für die CPU-Mikroarchitektur. Die dritte Stelle ist ein kryptischer Hinweis auf die Taktrate. «Je höher, desto höher der Werkstakt», sagt Michael Schmelzle. Auch die vier Ziffern bei der A-Serie nach der Bezeichnung lassen auf die Taktrate schließen. Je höher die Zahl, desto höher auch die Rechenleistung.

Bei AMDs neuen Ryzen-Chips gilt auch grob: Je höher die Zahl, desto mehr Kerne und Taktfrequenz gibt es. So haben etwa alle Ryzen-7-Modelle acht Rechenkerne. Der Ryzen 7 1700 kommt mit 3 Gigahertz Taktfrequenz, beim 1800X sind es 3,6 Gigahertz. Im kleineren Ryzen 5 stecken laut AMD vier und sechs Rechenkerne.

Welcher Prozessor ist nun für welchen Zweck geeignet? «Generell gilt immer: Die aktuelle Prozessorgeneration von AMD oder Intel kaufen», rät Michael Schmelzle. Diese bringen moderne Funktionen und geringeren Stromverbrauch. Für aktuelle 3D-Spiele empfiehlt der Experte CPUs mit mindestens vier Kernen. Wird der PC für Bildbearbeitung und Videoschnitt zusammengestellt, sollten es vier Kerne und mindestens 3 GHz (Intel) oder 3,5 GHz (AMD) sein.

«Für einfache Büroanwendungen reichen bei Intel Zweikerner wie Celeron, Pentium und Core i3 aus», sagt Christian Hirsch. Zum Webseiten anschauen und Mails schreiben reicht laut Christian Herzog jeder aktuelle Rechner – unabhängig von der CPU.

Fotocredits: Karolin Krämer,Karolin Krämer,Karolin Krämer
(dpa/tmn)

(dpa)

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