Internetsicherheit: Viele Deutsche im Netz ohne Schutz unterwegs

By on 24. Dezember 2013

Im Angesicht der NSA-Spionage-Affäre, die seit dem Juni 2013 durch die Enthüllungen von Edward Snowden in aller Munde ist, sollte man meinen, dass die Sicherheit im Internet auch für deutsche Bundesbürger zu einem wichtigen Thema geworden ist. Doch wie eine aktuelle Studie der GfK unlängst belegte, sorgen sich zwar rund 70 Prozent der Bundesbürger um die Gefahren aus dem Netz, wenn es jedoch darum geht aktive Gegenmaßnahmen zu ergreifen, herrscht Handlungsbedarf.

Viele Nutzer Surfen ungeschützt durchs Netz

Die Anzahl der Computerviren, Trojaner und Schädlinge nimmt seit einigen Jahren explosionsartig zu und führt immer wieder zu erheblichen Schäden an Computersystemen, die zu großen Teilen vermeidbar wären, wenn sich die Endanwender um einen ausreichenden Virenschutz kümmern würden. Umso erschreckender die Erkenntnisse der im September durchgeführten Studie des GfK. Den Ergebnissen der Marktforscher zufolge bewegen sich rund 28 Prozent der Nutzer völlig ungeschützt im Internet, was sowohl ungeliebten Würmern, als auch Cyberkriminellen Tür und Tor öffnet. Auch der Anteil der Nutzer, die eine Firewall, die bereits einen Großteil der unerwünschten Eindringlinge abwehrt, ist mit 59 Prozent erschreckend gering. Dieses Bild resultiert vermutlich aus der Annahme heraus, dass die Bordmittel des jeweilig verwendeten Betriebssystems einen ausreichenden Schutz gewährleisten. Dem ist jedoch nicht so, da insbesondere die Initiatoren der Schädlinge auf dieser Annahme aufbauen und primär nach Lücken im Sicherheitssystem der Betriebssysteme suchen. Folglich ist es unumgänglich aktiv nach Softwareprodukten zu suchen die einen optimalen Virenschutz gewährleisten. Im Hinblick auf die Vielfalt der qualitativ hochwertigen Tools, die von zahlreichen etablierten Herstellern angeboten werden, ist dies der einfachste Schritt, den eigenen Rechner ein gehöriges Stück unempfindlicher gegen die Gefahren aus dem Netz zu machen. Selbst kostenlose Antivirenprogramme bieten unter der Bedingung, dass sie regelmäßig aktualisiert werden, eine vernünftige Barriere gegen Eindringlinge.

Für maximalen Schutz ist Eigeninitiative notwendig

Noch freizügiger geht der Deutsche Michel, trotz offensichtlich vorhandener Sorge um die Sicherheit seiner Daten, mit sensiblen Informationen in Internet um, was insbesondere auf soziale Netzwerke zutrifft. Zwar ergreifen gut 12 Prozent der Befragten aktive Schutzmaßnahmen, indem Phantasienamen oder falsche Profilangaben verwendet werden, doch das Gros der Nutzer kümmert sich nicht ausreichend um den in Zeiten der geplanten Vorratsdatenspeicherung so notwendigen Datenschutz. Im Gesamtkontext vermögen solche trivialen Maßnahmen weder die Datensammelwut profitorientierter Unternehmen oder staatlicher Behörden, noch Cyberkriminellen Einhalt zu gebieten. Vor allem für Menschen, die das Internet nicht ausschließlich zu Unterhaltungszwecken nutzen, sondern auch für Online-Banking, können Nachlässigkeiten in diesem Bereich fatale Folgen haben. Daher ist es notwendig einige einfache Ratschläge zu befolgen, die zwar Eigeninitiative erfordern, aber im Gegenzug einen erheblichen Mehrwert in Punkto Datenschutz liefern. Da vor allem unsichere Passwörter oftmals ein beliebtes Einfallstor für den Missbrauch darstellen, sollten diese in ihrer Zusammensetzung möglichst aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen, sowie keinen direkten Bezug zu Ihrer Person zulassen. Namen und Geburtsdaten sind dementsprechend tabu. Weiterhin ist es ratsam für unterschiedliche Dienste jeweils andere Passwörter zu verwenden, um im Fall eines Datendiebstahls den Schaden so gering wie möglich zu halten. Überdies ist es empfehlenswert Kennwörter regelmäßig zu wechseln, was der Umfrage zufolge, immerhin 23 Prozent der Befragten praktizieren. Auch hier gibt es einige nützliche Tools, die unter anderem das anonyme Surfen oder die Generierung besonders sicherer Passwörter ermöglichen. Datenschutz für Privatanwender – mögliche Gefahren bei Nichtbeachtung sollte niemand unterschätzen.

Sicher ins Netz

Insgesamt besteht also erheblicher Handlungsbedarf, um sowohl soziale Netzwerke, Online-Banking oder auch das entspannte Surfen sicher zu gestalten. Doch selbst technische Maßnahmen bieten nur dann ausreichenden Schutz, wenn ein verantwortungsvoller Umgang mit personenbezogenen Daten gewährleistet ist und lediglich auf seriöse Online-Angebote zugegriffen wird. Ein gutes Antivirenprogramm sowie eine Firewall sollten jedoch der Standard für jeden Endanwender sein, um gegen die Gefahren aus dem Netz gewappnet zu sein.

 

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