Konsolenfutter: «Ghostbusters» statt «Pokémon»
Berlin (dpa/tmn) – Das Spektrum an Games-Neuerscheinungen für Konsolen ist dieser Tage einmal mehr sehr breit. Und die Titel kommen nicht nur von den großen Publishern: Auch unabhängige Entwickler können wieder mit innovativen Ideen punkten.
Der Gegenentwurf zur Taschenmonster-Suche à la «Pokémon» ist die Geisterjagd: «Ghostbusters» kommt nicht nur als Remake in die Kinos, parallel erscheint auch ein passendes Action-Rollenspiel (Activision). Die typische Film-Adaption baut vor allem auf den Bekanntheitsgrad des Streifens. Bis zu vier Spieler begeben sich gemeinsam auf Geisterjagd, wobei der Spieler als Betrachter eine Vogelperspektive von schräg oben einnimmt. Diese sogenannte isometrische Anordnung ist aus zahlreichen anderen Spielen, vor allem aus dem Bereich der Aufbau- und Strategietitel bekannt.
Im Bereich der Action-Rollenspiele kommt einem da am ehesten die «Diablo»-Reihe in den Sinn. Ein bisschen so spielt sich «Ghostbusters» dann auch, Kartenerkundungen inklusive. Vier unterschiedliche Charaktere mit spezifischen Fähigkeiten stehen zur Wahl. Wie bei einem Rollenspiel üblich, müssen diese permanent weiterentwickelt werden. Dass das Spiel nicht annähernd so gruselig ist, wie der Name nahe legt, zeigt die Altersfreigabe ab zwölf Jahren. Es kostet für Playstation 4 (PS4) und Xbox One je rund 50 Euro.
Wirklich schaurig, aber auch innovativ geht es in «Inside» zu. Protagonist in dem Game des dänischen Entwicklerstudios Playdead ist ein kleiner Junge, der im Wald die Orientierung verliert und in einer üblen Gegend landet. Typen mit Taschenlampen und blutrünstigen Hunden nehmen sofort die Fährte auf. Von Beginn an wird deutlich: Dieser Ort ist böse – und «Inside» ein Sidescroller, der es in sich hat. Das Spiel kommt ohne Zwischensequenzen, Story oder Text aus.
Laufen und Springen: Mehr ist nicht drin, aber auch nicht nötig. Das fokussiert den Spieler voll und ganz auf die verstörende Atmosphäre und die unterschiedlichen Rätsel, die er lösen muss. Darunter sind auch richtig knifflige Aufgaben. Rund vier Stunden beträgt die Spielzeit. Der Titel ist für Xbox One erhältlich und kostet rund 20 Euro. Eine USK-Empfehlung gibt es noch nicht.
Laufroboter-Kämpfe stehen im Mittelpunkt des Free-to-Play-Spiels «Hawken». PC-Spieler kennen den Titel des Entwicklerstudios Adhesive Games schon seit einigen Jahren, nun hat er seinen Weg auf die Konsolen gefunden. Die auch Mechs genannten Roboter werden recht schnörkellos in opulente Schlachten geführt. Action steht hier deutlich im Vordergrund, strategische Anteile sind zurückgedrängt. 30 Basis-Kampfmaschinen stehen zur Auswahl, die mit unterschiedlichen individualisierbaren Waffensystemen ausgestattet sind.
Zum Krieg der Kampfmaschinen kommt es wegen eines Streits um Mineralvorkommen auf dem Planeten Illal. Eigentlich wurden die Mechs für industrielle Zwecke entwickelt. Als der Streit um das Material Cavorit eskaliert, werden sie von drei multiplanetaren Unternehmen eilig zu Kampfmaschinen umgerüstet, die miteinander in einen unerbittlichen Wettstreit um den Rohstoff treten. «Hawken» (ab zwölf Jahren) ist kostenlos für PS4 und Xbox One erhältlich.
Um ein Manga-Rollenspiel handelt es sich bei «Star Ocean 5: Integrity and Faithlessness». Entwickler Square Enix entführt den Spieler auf den Planeten Feykreed. Die Protagonisten heißen Fidel Camus, Miki Sorvesta und Relia. Eine zu Spielbeginn noch unbekannte Macht bedroht die Stabilität von Faykreed. Die drei Helden sind gefordert. Die Kämpfe mit den Gegnern finden in Echtzeit statt. Die Gruppe, die in die Kämpfe zieht, kann bis zu sieben Charaktere umfassen. Es sind stets alle Figuren in die Kämpfe einbezogen. Es muss also nicht wie sonst üblich eine Auswahl getroffen werden. Der Titel (ab zwölf Jahren) ist für rund 60 Euro für PS4 erhältlich.
Beim Game «Anarcute», das exklusiv für Xbox One erscheint, handelt es sich um das Abschlussprojekt einer französischen Studentengruppe, die sich Anarteam nennt. Im Spiel hinterlässt eine Truppe niedlicher Figuren eine Spur der Verwüstung. Als übermächtiger Gegner dient Brainwash Patrol. Die «Anarcute»-Gang muss in einer Mischung aus Knobel- und Prügelspiel fünf Städte von den Bösewichten der Organisation befreien. Die Figuren können mit allen Gegenständen und Gebäuden interagieren – kein Wunder, dass kein Stein auf dem anderen bleibt. Eine USK-Prüfung für «Anarcute» (rund 15 Euro) hat es noch nicht gegeben.
Fotocredits: Square Enix,Reloaded Games,Playdead,Anarteam,Activision
(dpa)