LTE: Interessantes über den neuen Mobilfunk-Standard
Der neue Mobilfunk-Standard LTE wird seit Dezember 2010 auch mit Tarifen für Endkunden in Deutschland angeboten. Inzwischen tauchen LTE-Surfsticks und LTE-fähige Smartphones und Tablets regelmäßig in den Angeboten der Mobilfunkunternehmen auf. Was gibt es Interessantes zu berichten, außer dass der UMTS-Nachfolger mit Breitbandgeschwindigkeit DSL und Kabelnetzen Konkurrenz macht?
Die Anfänge des neuen Mobilfunkstandards
Die LTE-Einführung begann in Deutschland mit der Versteigerung der Mobilfunklizenzen bis Ende Mai 2010. Die Mobilfunknetzbetreiber Telekom, Vodafone, O2 und E-Plus gaben insgesamt 4,4 Milliarden Euro für die Frequenzpakete aus. Allerdings starteten nur drei von ihnen sofort mit Tests für den Aufbau eines LTE-Netzes. E-Plus setzte zunächst noch auf einen Ausbau der alten, verbesserten UMTS-Infrastruktur. Die für die neue Mobilfunkgeneration reservierten Frequenzbänder stammten zum Teil aus der Digitalisierung und Abschaltung des analogen Fernsehens. Dieses Frequenzpaket im 800-MHz-Bereich wurde daher als Digitale Dividende bezeichnet und die Netzbetreiber mussten sich verpflichten, hiermit zunächst eine flächendeckende Breitbandversorgung in Deutschland sicherzustellen. Das heißt, entsprechende LTE-Angebote mussten zunächst in denjenigen Gebieten aufgebaut werden, in denen Breitbandzugänge zum Internet über DSL oder Kabel fehlten. Die neue Mobilfunktechnologie wurde daher kurioserweise zunächst nur für die stationäre Nutzung angeboten.
Wie geht es weiter?
Im Zusammenhang mit dem neuen Mobilfunkstandard ist oft auch von 4G die Rede. Dies bezieht sich darauf, dass die Technologie die vierte Generation darstellt. Sie unterscheidet sich von ihren Vorgängern GSM (2G) und UMTS (3G) durch eine vollständige Digitalisierung, die auf das Internetprotokoll aufbaut. Die Technologie entspricht allerdings noch nicht ganz den Vorgaben, die international für die vierte Mobilfunkgeneration festgelegt wurden. Die volle Übereinstimmung soll erst LTE Advanced bringen. Dieser Übergang wird allerdings, im Gegensatz zur LTE-Einführung, fließend erfolgen. Keine neuen Frequenzen werden notwendig und auch die alten LTE-Geräte werden weiterhin funktionieren. Der neue Mobilfunkstandard zeichnet sich durch niedrige Latenzzeiten von weniger als fünf Millisekunden aus und ist für eine echte mobile Breitbandnutzung konzipiert, das heißt sogar bei Geschwindigkeiten über 300 km/h.
Die vierte Generation wächst heran
Der UMTS-Nachfolger Long-Term Evolution ist in Deutschland erfolgreich gestartet. Die ersten Angebote für LTE-Zugänge stopften die Lücken in der Breitbandversorgung in Deutschland. Inzwischen wird die neue Mobilfunktechnologie auch für die mobile Nutzung angeboten.