Microsoft gibt die SPOT-Watch auf
Ein kleiner Rückschlag für das „Internet der Dinge“
Mit seinem Entwicklungsprogramm „smart personal object technology“, kurz SPOT, versucht Microsoft, sein Geschäft vom Computer als Träger der eigenen (Software-)Produkte auf andere elektronische Konsumgüter auszuweiten. Die Anstrengungen gehen dahin, die Funktionsweise von elektronischen Haushaltsgeräte mit Hilfe intelligenter Software auf die persönlichen Bedürfnisse der Nutzer abzustimmen. Die erste Frucht dieser Bemühungen war 2004 die zunächst in den USA und in Kanada angebotene SPOT-Watch. Die Uhr empfängt im Rahmen von sogenannten „Service-Plans“ Informationen wie Wetter- und Vorkehrsvorhersagen vom Microsoft eigenen Informationsdienst MSN Direct. Es handelt sich also um die Funktionalitäten, die auch gerade im Internet unter dem Namen Widget populär werden. Dabei trifft streng genommen der Untertitel dieses Artikels auf das SPOT-Programm nicht zu. Denn die Uhr ist nicht durch ein WLAN-Netz ansprechbar, sondern ähnlich wie Funkuhren über ein Radiosignal. Der kommerzielle Erfolg der SPOT-Watches blieb jedoch bisher aus. Microsoft hat sich daher nun entschlossen, den Support für das System einzustellen. Seit längerem schon deutete sich auch ein Rückzug der assoziierten Uhrenhersteller an: Suunto etwa zog seine SPOT-Produktpalette nach kurzer Zeit vom Markt zurück.
Die Rückkehr der Digitaluhr fällt also wohl ins Wasser. Darüber müssen aber weder Nutzer, noch Microsoft selbst traurig sein: Im Zeitalter der Tablet-PCs, Smartphones und Blackberries können Internetzugriffe von unterwegs auch ohne die SPOT-Watch realisiert werden, Microsoft ist mit Windows Mobile hier bereits gut im Geschäft.