Microsoft übernimmt Skype
Der Software-Riese Microsoft kauft den Internet-Telefondienst Skype für überraschende 8,5 Milliarden Dollar und wickelt damit die größte Übernahme in seiner Geschichte ab. Über die Microsoft Xbox 360 soll Skype künftig Video-Konferenzen ermöglichen und den Wachstum steigern.
Der Software-Konzern Microsoft hat den zehnfachen Jahresumsatz von Skype hingeblättert, um damit Konkurrenten wie Google, Apple oder Facebook auszustechen. Die 8,5 Mrd. Dollar, das sind 5,9 Milliarden Euro, für die Nebenstelle Skype haben dabei vor allem einen strategischen Wert. Doch ob der Plan des Windows Herstellers Microsoft mit dem Kauf von Skype wirklich aufgeht, bleibt noch ungewiss. Schließlich stand Skype 2010 noch immer in den roten Zahlen. Zunächst reagierte man skeptisch auf die Übernahme: Die Microsoft-Aktie verlor an Börsenwert.
Skype als größter Anbieter von Internet-Telefonie
Obwohl die Zukunft von Skype bis zuletzt nicht klar war, reagierte Microsoft mit dem Kaufangebot recht entschieden. Die risikoreiche Aktion setzt auf jüngste Entwicklungen und das hohe Potenzial der 2003 von Niklas Zennström und Janus Friis gegründeten Internet-Telefonie Skype.
Mehr als 660 Millionen Menschen sind bis heute bei Skype registriert. Microsoft will das Angebot noch attraktiver machen, damit zukünftig mehr als nur die aktuellen 170 Millionen es aktiv nutzen. Die Echtzeit-Kommunikation per Video-Konferenz nimmt dabei bereits 40% der Nutzung ein.
Microsoft und Skype: Ein gutes Team?
Nach der endgültigen Übernahme wird Skype eine neue Geschäftseinheit unter Leitung des Skype-Chefs Tony Bates innerhalb des Konzerns bilden. Zusammen wollen sie die guten Bedingungen, die die Xbox 360 schon bietet mit dem Wachstum von Skype-Telefonie verbinden.
Die Videokonsole von Microsoft verfügt mit der Bewegungssteuerung Kinect bereits über Kameras und ein Mikrofon für Videokonferenzen. Microsoft will außerdem, dass Skype zukünftig auf Handys mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Phone und anderen Windows-Geräten läuft.
Software-Konzern Microsoft auf neuen Wegen
Microsoft suchte schon lange nach neuen Möglichkeiten, im Internet richtig mitzumischen und sich langfristig gegen Konkurrenten wie Google oder Apple durchsetzen zu können. Denn die Gewinne des Riesenkonzerns stammen bisher nur aus seinen Geschäften mit dem PC-Betriebssystem Windows und dem Bürosoftware-Paket Office, nachdem die Investition in die Suchmaschine Bing gescheitert war. Microsoft hatte sich danach lange mit Investitionen zurück gehalten. Vielleicht um jetzt im richtigen Moment zuzuschlagen.
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