Netscape Navigator wird eingestellt
Ab Februar 2008 werden keine weiteren Sicherheitsupdates mehr veröffentlicht
Der vor allem von Marc Andressen entwickelte Navigator gilt als der erste kommerziell erfolgreiche Browser, der damit einen Meilenstein in der Geschichte des Internet darstellt. Andreesen veröffentlichte mit seinen Mitarbeitern bereits im Jahr 1993 mit dem Mosaic Browser eine Vorgängerversion des späteren Erfolgsmodells. Als sich der Durchbruch des Internet Mitte der Neunziger Jahre abzuzeichnen begann, stand Netscape mit einem ausgereiften Produkt bereit, dass bald zum Standardprogramm avancierte. Ein wesentlicher Erfolgsgrund war, dass Privatpersonen den Navigator umsonst erwerben konnten. Die technische Weiterentwicklung brachte die Einführung von Cookies, die Untergliederung von HTML-Seiten in Frames; die angeblich zuerst auf der Website von Netscape angewandt wurde. Netscape gilt als einer der ersten Vertreter der „New Economy“.
Ab Ende der Neunziger Jahre begann der Niedergang des Navigator. Einerseits gingen seitdem keine wesentlichen Neuerungen mehr von Netscape aus; die Technik des Tabbed Browsing etwa wurde zuerst bei der Open-Source-Nachfolgeversion Mozilla implementiert. Andererseits hatte Microsoft 1995 mit dem Internet Explorer seinen eigenen Browser aufgelegt. Die Bündelung mit dem Betriebssystem Windows führte dazu, dass praktisch jeder PC-Besitzer automatisch auch den Explorer auf seiner Festplatte hatte. In der Folge brach der Marktanteil des Navigators ein. Bis zum Jahr 2000 war der Marktanteil des Explorer auf über 90 Prozent angewachsen. Der Navigator hat zudem in den letzten Jahren mit großen Sicherheitslücken auf sich aufmerksam gemacht. Nachdem der Quellcode zur Weiterentwicklung als „Mozilla“ veröffentlicht worden ist, ist dieser Browser die letzte verbliebene Konkurrenz zum Internet Explorer. AOL Warner, Eigner des Navigator, empfiehlt nun den Umstieg auf das Open-Source-Programm.