Nicht nur Ego-Shooter

By on 22. August 2008

Auf der Games Convention wird das Computerspiel neu erfunden.

In diesem Jahr hat die Messe 547 Aussteller, das ist ein neuer Rekord. Es werden mehr als 200.000 Besucher erwartet, allein am ersten Tag waren schon 38.000 Zuschauer da. Ein Grund dafür ist sicher, dass hier längst nicht nur traditionelle Formate wie Strategiespiele und Ego-Shooter angeboten werden. Vielmehr kann man, wie die Playstation das ja schon lange vormacht, auf den ausgestellten Systemen Musik machen und Sport treiben. Die Spieleszene ist auf dem Weg zu neuen Ufern.
Die Dresdner Firma Public Solutions etwa hat es sich vorgenommen, dass klassische Brettspiel mit der Spielkonsole zusammenzubringen. Herausgekommen ist dabei „yvio“, ein Brettspiel, in dem ein Rechner steckt. Dieser erkennt alle Spielfiguren und ihre Bewegungen, und regelt den Spielablauf entsprechend des programmierten Regelwerkes. Um dieses zu erklären, behilft sich das System mit einer Sprachausgabe, die in entsprechenden Spielsituationen die zugehörigen Regeln erläutert. Anders als gewöhnliche Brettspiele kann man auf yvio verschiedene Spiele spielen, die wie bei klassischen Spielkonsolen auf Wechseldatenträgern untergebracht sind.

Da das Computerspiel seit den Tagen von Atari und Co mittlerweile auf eine Geschichte von mehr als einem Vierteljahrhundert zurücksehen kann, haben sich die Messeorganisatoren dazu entschlossen, die in dieser Zeit entwickelten Spiele und Spielgeräte in einer Ausstellung zu präsentieren. Unter anderem kann man hier den Klassiker „Space Invaders“ aus den Siebziger Jahren auf einer Großleinwand spielen (gc-blog.de).

Wie ein BIU-Sprecher mitteilte, spielen mittlerweile längst nicht mehr nur Jungs. Ein Drittel der Kunden sei inzwischen weiblich, bei den Konsolenspielen sind es angeblich sogar 54 Prozent (heise.de). Leipzig könnte indes als Standort für die Games Convention bald ausgedient haben. Mitte August hatte heise.de berichtet, dass der Branchenverband BIU will eine neue Computerspielmesse in Köln etablieren wolle. Da die im Verband vertretenen Hersteller zusammen einen Marktanteil von rund 80 Prozent haben, würden in Leipzig in diesem Fall wohl die Lichter ausgehen.