Power of Politics – Verrückte Idee oder Politik mit Spassgarantie?
Auch Politik – so langweilig und träge sie auf den ersten Moment auch anmuten mag – kann fast jedem Spass machen. Vorausgesetzt, sie ist ansprechend verpackt. Power of Politics hat sich genau daran versucht – und ich mich an eben jenem.
Die Anmeldung dauert nur wenige Minuten und ehe man sich versieht hat man seinen eigenen, virtuellen Politiker erschaffen. Man gibt diesem nun noch einen Heimatbezirk und tritt einer dort ansässigen Parteigruppe bei – und schon kann das Abenteuer Politik beginnen.
Der Einstieg in die Lokalpolitik erweißt sich jedoch schnell als weitaus schwieriger, als zuerst angenommen. Trotz der grafisch veranschaulichten Einleitung versteht man zu Beginn beim Großteil der Diagramme und Statistiken nur Bahnhof. Aber: Das grafisch ansprechend gestaltete Ambiente ermutigt den angehenden Jungpolitiker, sich nach und nach in die komplizierte Materie einzuarbeiten und somit parallel zur Erfahrung seines virtuellen Schützlings auch seine eigene zu steigern. Dabei leistet auch die Community einen nicht unerheblichen Anteil. Ich beispielsweise wurde bereits wenige Stunden nach meiner Anmeldung von verschiedenen Parteien angeschrieben, die mir Freimandate und freundliche Einsteigertipps anboten. Auch solche „Begegnungen“ motivieren ungemein.
Jeden Sonntag ab 18 Uhr ist schließlich die Stunde der Wahrheit. Hier zeigen sich die Früchte der vorhergegangenen Wahlkampfwoche. Habe ich das heiß ersehnte Landtagsmandat erreicht? Hat meine Partei eine absolute Mehrheit im Bundestag erreicht? Und ist mein bester Freund diesmal endlich zum Bundeskanzler gewählt worden? Ein Klick auf den virtuellen Fernsehbildschirm offenbart die Antworten.
Anzumerken ist, dass das gesamte Spiel sehr eng mit der realen Welt verknüpft ist. Je nach dem, wie die Schlagzeilen in den größten Deutschen Tageszeitungen ausfallen, steigen oder sinken die Interessen der virtuellen Bürger an den bestimmten Politikfeldern. Während der Fußball-EM beispielsweise konnten vor allem jene Politiker, die viel Zeit in Kultus und Sport investierten, punkten.
Auch wenn die Wahlmechanismen in Power of Politics relativ wenig mit der realen Welt zu tun haben, macht es doch einen Riesenspass, seinen Recken vom Bezirksvorsitzenden in den Bundeskanzler-„Thron“ zu hieven. Deshalb mein Urteil: Für alle, die sich (wenn auch nur minimal) für Politik interessieren, ist PoP absolut empfehlenswert!
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