Smart-Home-Begriffe im Überblick
Berlin – Wohnen wird digital, Lösungen fürs Smart Home boomen. Einer Studie des IT-Branchenverbandes
Bitkom zufolge hat jeder Vierte mindestens ein Gerät fürs vernetzte Zuhause.
Aber kaum jemand kennt sich mit den Fachbegriffen rund ums Smart Home aus. Das Wichtigste von A bis Z im Überblick:
A wie Aktor: Sorgt dafür, dass ein Befehl ausgeführt wird und eine konkrete Aktion folgt. Beispiel: Jemand möchte seine elektrischen Rollläden herunterlassen, betätigt dazu den Aktor, als einen Schalter oder ein Steuergerät, der den Rolladen-Motor aktiviert.
B wie Bluetooth: Um den Funkstandard sinnvoll zur Vernetzung von Dingen einsetzen zu können, wurden in der Version 5.0 mehr Reichweite, Geschwindigkeit und Datendurchsatz im Bluetooth Low Energy (BLE) genannten Energiesparmodus realisiert. Zudem können Sensoren im Smart Home seitdem größere Datenmengen wie Messergebnisse bereitstellen (Broadcast), ohne direkte, stromhungrigere Verbindungen zu einzelnen Geräten aufbauen zu müssen. Ab Version 5.1 soll Bluetooth auch bessere Ortungsmöglichkeiten bieten.
C wie Cloud: Auch als Internet-Datenwolke bezeichnet. Letztlich handelt es sich hier um die Gesamtheit der Internet-Server, auf denen System- und Nutzungsdaten gesichert und über die Informationen und Updates von Herstellern und Diensteanbietern bereitgestellt werden.
D wie Datenschutz: Gehört zu den größten Herausforderungen im Smart Home. Sensible Informationen wie Tagesabläufe, Kamerabilder, Zugänge zum Haus oder die Steuerung der Haustechnik erfordern ein Höchstmaß an Sicherheit wie etwa durchgängige Verschlüsselung.
E wie
EEBUS: Initiative für vernetzte Haustechnik, Elektromobilität, Haushaltsgeräte, Energie und Smart-Home-Anwendungen. Ziel des Vereins ist es, einen offenen Standard zu schaffen, mit dem Geräte und Systeme herstellerunabhängig über den effizienten Einsatz von Energie miteinander kommunizieren können. Alle erarbeiteten Spezifikationen werden international standardisiert und sind frei zugänglich.
F wie Fernzugriff: Per Smartphone beziehungsweise App gehört er zu den komfortablen Anwendungen im vernetzten Zuhause. Er wird oft auch als Remotezugriff bezeichnet und erlaubt es dem Nutzer etwa, aus der Ferne per Smartphone Bilder von Überwachungskameras anzuschauen oder die Heizung zu regeln.
G wie Gateway: Die Schaltzentrale für das Smart Home, die die netzwerkfähigen Geräte über einen Router mit dem Internet verbindet und dabei das Zusammenspiel von Programmierung, Sensoren und Aktoren sicherstellt. Beispiel: Die Raumtemperatur soll nicht unter 20 Grad fallen. Registriert der Temperatursensor 19,5 Grad, bekommt der Aktor vom Gateway den Befehl, das Thermostatventil zu öffnen. Das Gateway wird oft auch als Bridge, Hub oder einfach Steuerzentrale bezeichnet.
I wie Internet der Dinge: Auch Internet of Things (IoT) genannt; ein Sammelbegriff von Technologien, die es ermöglichen, beliebige Gegenstände miteinander zu vernetzen – etwa zum Austausch oder zur Abfrage von Daten. Oft spielen in diesem Zusammenhang Transponder, Mini-Computer und Funkmodule eine Rolle, die möglichst stromsparend laufen sollen, weil sie meist und um die Uhr aktiv sind.
K wie KNX: Ein weit verbreiteter Standard für die Vernetzung im Smart Home über ein sogenanntes Bussystem mit programmierbaren Schaltern (Aktoren). Entweder wird ein separates
KNX-Steuerungsnetz installiert. Bei Nachrüstungen können die Steuerungsbefehle aber auch über die Stromleitung gesendet werden (Powernet).
M wie Multiroom: Bedeutet, dass Musik kabellos und synchron in verschiedenen Räumen abgespielt wird. Angesteuert werden alle vernetzten Lautsprecher oder Anlagen übers WLAN – wenn sie denselben Multiroom-Standard unterstützen.
S wie Sensoren: Sie sind gemeinsam mit den Aktoren die wichtigsten Elemente im selbständigen Zuhause: Sensoren rufen Daten wie Temperaturen oder Bewegungen ab und geben sie an die Steuerzentrale weiter. Dort löst das dann eine vorher bestimmte Aktion aus.
Z wie
Zigbee und
Z-Wave: Energieeffiziente Funkstandards begrenzter Reichweite, die etwa in Konkurrenz zu
Bluetooth stehen. Smarte Glühbirnen oder Funksteckdosen sind Anwendungsbeispiele. Geht es um größere Datenmengen, etwa bei Überwachungskameras, oder auch größere Haushaltsgeräte, etwa einem smarten Kühlschrank, kommen eher WLAN (Wireless Local Area Network) oder der kabelgebundene Netzwerk-Standard Local Area Network (LAN) zum Einsatz.
Fotocredits: Florian Schuh,Florian Schuh,Florian Schuh
(dpa/tmn)