Smartphones richtig schützen

By on 8. Juni 2018

Berlin – Auch wenn die meisten Smartphones ohne besser aussehen: Eine Hülle ist empfehlenswert. Denn sie schützt das Telefon vor Beschädigungen. Im Schnitt gehen ungeschützte Geräte bei einem Sturz doppelt so häufig kaputt wie geschützte.

Das geht aus Zahlen des Reparatur-Marktplatzes
Clickrepair hervor, der Schadendaten von rund einer Million Smartphones ausgewertet hat.

Für optimalen Schutz ist es wichtig, dass die Schutzhülle passgenau für das jeweilige Smartphone-Modell ist, betont Lisa Hinze vom Telekommunikationsportal «Teltarif.de». Doch unterschiedliche Nutzer haben verschiedene Ansprüche an die Hüllen. Deshalb sollte man sich überlegen, was das Case aushalten muss: Soll es eher vor Kratzern oder vor Witterung schützen? Außerdem sind natürlich auch Funktionalität und Alltagstauglichkeit entscheidend.

Die Optik des Smartphones steht bei sogenannten Bumpern im Vordergrund: Dabei handelt es sich um Rahmen aus gummiartigem Material. Bumper sollen Stürze abfedern und so Schäden verhindern. Da der Rahmen den Sturz meist übersteht, bekommt das Display nicht die volle Wucht des Aufpralls ab, erklärt Hinze. Einen optimalen Schutz bieten Bumper aber trotzdem nicht.

Ebenfalls relativ geringen Schutz bieten Einsteckhüllen aus Filz oder Stoff. «Diese Hüllen schützen das Smartphone vielleicht vor Kratzern auf dem Display, im Falle eines Sturzes sind Schäden aber vorprogrammiert», meint Jannik Degner vom Telekommunikationsportal «Smartphonepiloten.de».

Hüllen, die auf die Rückseite des Smartphones gesteckt werden, nennt man Hardcases. Diese umschließen die Außenkanten des Geräts und schützen es so. Für die Bedienelemente sind Aussparungen vorhanden. Bei Hardcases können Nutzer zwischen vielen Designs und Farben wählen – oder sie sogar selber gestalten. «Nachteilig bei diesen Cases ist die Haptik, da die Oberfläche relativ glatt ist», meint Lisa Hinze. «Zudem ist kein Displayschutz gewährleistet.»

Griffiger sind sogenannte Softcases. Diese werden aus biegsamem Material wie Silikon oder Thermoplastischem Polyurethan (TPU) gefertigt. «Softcases sind im Vergleich zu den Hardcases aufgrund des Materials leichter», stellt Lisa Hinze fest. Die Hülle sollte aber nicht zu dünn sein, da sich der Druck bei einem Sturz sonst direkt aufs Smartphone überträgt. Allerdings bieten auch diese Hüllen keinen Displayschutz. Bildschirmfolien sind hier eine sinnvolle Ergänzung.

Flip-Cases schützen das Smartphone dagegen von allen Seiten. Denn neben einer Schale, die Kanten und Rückseite umfasst, wird das Display mit einem aufklappbaren Deckel abgedeckt. Dieser kann aus unterschiedlichen Materialien bestehen und zum Beispiel teilweise transparent sein. Der Nachteil: Die Hülle muss ständig aufgeklappt werden. Wer sein Smartphone häufig benutzt, kann das lästig finden.

Grundsätzlich bieten die manchmal auch Book-Cases genannten Hüllen aber einen überzeugenden Schutz und können auch Reisenden gute Dienste leisten: «Die Hülle kann wie ein Aufsteller genutzt werden, was beispielsweise das Schauen von Filmen erleichtert», erklärt Lisa Hinze. Außerdem bieten manche Cases Platz für Kreditkarten.

Noch mehr Schutz bieten Outdoor-Hüllen. «Diese sind für extreme Belastungen und Ansprüche geeignet», so Hinze. Denn das Smartphone steckt dann in einer wasser- und staubdichten Hülle. Allerdings sollten Nutzer vor dem Kauf testen, ob sich trotzdem alle Tasten des Smartphones gut bedienen lassen.

Wer mit dem Smartphone Unterwasserfotos schießen möchte, ist mit einer wasserfesten Handyhülle gut beraten. «Das Case sollte eine hohe Qualität haben, bei den Nahtstellen lückenlos verarbeitet sein und die Verschlüsse sollten fest schließen», rät Lisa Hinze.

Welche Hülle schützt das Smartphone also am besten? «Für einen idealen Schutz vor Stürzen sind Outdoorhüllen oder Flip-Cases zu empfehlen», sagt Jannik Degner. Wer mehr Wert auf Optik legt, sei mit Displayfolie und Bumper gut beraten.

Doch Smartphonehüllen können nicht nur schützen: So liegen aktuell Cases mit integriertem Akku im Trend, weiß Degner. Das klingt zwar zunächst nach einer guten Erfindung. Er ist aber skeptisch: «Diese Hüllen sind deutlich klobiger und belasten zusätzlich bei Bewegung die Ladebuchse.» So könne es zu Schäden am Smartphone kommen. Ein weiterer Nachteil: «Die Handyhüllen mit integriertem Akku sind deutlich teurer.» Er rät deshalb dazu, eine Powerbank anzuschaffen.

Fotocredits: Christophe Gateau,Christin Klose,Christophe Gateau,Florian Schuh,Andrea Warnecke
(dpa/tmn)

(dpa)

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