So nutzt man Preissuchmaschinen richtig

By on 16. Mai 2019

Düsseldorf – Der Großteil der Deutschen shoppt mittlerweile im Netz. Und für viele ist die Online-Recherche vor dem Kauf Standard, um das günstigste Angebot zu finden.

55 Prozent der Online-Einkäufer nutzten dafür im Jahr 2018 Preisvergleichsseiten. Das ergab eine Studie von
Bitkom Research. Mit einem Vergleichsportal können Verbraucher ohne viel Aufwand herausfinden, bei welchem Händler sie ein Produkt zum niedrigsten Preis bekommen. Zu ihnen zählen zum Beispiel Geizhals.de, Idealo.de, Google Shopping, Guenstiger.de oder Check24.de.

Mehrere Preisportale auswählen

«Preissuchmaschinen machen es einem in aller Regel einfacher, sich im Dschungel von Anbietern und Preisempfehlungen zurechtzufinden», sagt Arne Düsterhöft vom Verbraucherportal «Finanztip». «Das heißt jedoch nicht, dass Verbraucher dort automatisch den günstigsten Preis bekommen oder sich am einfachsten zurechtfinden», schränkt er ein.

Je nach Produkttyp eigneten sich unterschiedliche Portale besonders gut. Und ein Anbieter deckt nicht unbedingt alle Angebote ab. Georg Tryba von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät aus diesem Grund dazu, immer mehrere Preissuchmaschinen zu nutzen und auch mal einen Querblick auf die Angebote des stationären Handels zu werfen, die allerdings schwieriger zu überblicken seien.

Auf die richtigen Häkchen achten

Wer ein Vergleichsportal nutzt, sollte dort auf jeden Fall die richtigen Häkchen setzen, rät Tryba. Dazu zählen etwa Klicks auf «günstiger Preis» und «inklusive Versandkosten». Sonst können etwa hohe Versandkosten den vermeintlich günstigen Preis kurz vor dem Kauf plötzlich erhöhen. Das sorgt für Frust beim Nutzer.

Viele Portale zeigen die Preisentwicklung von Produkten über einen längeren Zeitraum an. Diese sogenannten Preisverläufe seien eine sehr praktische Funktion, sagt Düsterhöft. So lasse sich einzuschätzen, ob das vermeintliche Sonderangebot wirklich günstiger ist als der reguläre Preis der letzten Monate.

Stressen lassen von einem besonders günstigen Preis sollten sich Verbraucher nicht, sagt Tryba. «Wann der günstigste Preis ist, weiß niemand. Im Internet haben wir jeden Tag Ausverkauf. Das geht endlos weiter.» Er rät, sich vor jedem Kauf zwei Fragen zu stellen: Brauche ich ein Produkt? Ist es von vernünftiger Qualität? Dann erst sollte man gegebenenfalls eine Recherche auf Vergleichsportalen starten.

Filtermöglichkeiten ausschöpfen

Manchmal kann eine Preissuchmaschine auch helfen, wenn Verbraucher noch nicht ganz genau wissen, welches Produkt sie eigentlich wollen. Denn die Portale ordnen sie in vielen Kategorien und Unterkategorien an, die man anhand von verschiedenen Filtern durchsuchen kann. So lassen sich Produkte bis zu kleinsten technischen Details sieben.

Gerade bei komplexen Produkten lohne es sich, die Filtermöglichkeiten voll auszuschöpfen, erklärt Cornelia Dlugos vom Digitalmagazin «t3n». Denn hier zählen Ausstattungsmerkmale ganz besonders.

Bei der Suche sollten Nutzer die Lieferzeiten der Shops beachten. «So kann es sein, dass man ein Smartphone zwar günstig ergattert, jedoch zwei bis vier Wochen auf die Lieferung warten muss, weil der Händler das Gerät nicht auf Lager hat», erläutert Dlugos. Einige Portale unterscheiden dazu nicht zwischen Neu- und Gebrauchtware.

Sichere Bezahlweise

Auf Bewertungen bei den Portalen sollten Verbraucher sich nicht unbedingt verlassen. Das gilt für gute wie schlechte. Dlugos rät, mehrere Produkt-Bewertungen auf verschiedenen Seiten zu lesen, um sich so einen Gesamteindruck zu verschaffen.

Ist das Produkt der Wahl schließlich gefunden, geht es an die Bezahlung. Hier sei es wichtig, eine sichere Bezahlweise zu wählen, sagt Tryba. «Dazu gehören beispielsweise das Zahlen per Lastschrift oder Rechnung.» Unsichere Bezahlweisen dagegen seien Kreditkarte und Vorkasse. «Da muss man dem Händler im Zweifelsfall hinterherjagen, um das Geld zurückzubekommen.»

Was Verbraucher nicht vergessen sollten: Vergleichsportale finanzieren sich über Provisionen von Händlern und auch durch das Einblenden von Werbung, so Dlugos. Die Portale machen also Profit, wenn Verbraucher sie nutzen.

Fotocredits: Christin Klose,Verbraucherzentrale NRW,Johannes Schuba,Robert Günther,Robert Günther
(dpa/tmn)

(dpa)

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