Spiele entwickeln und Ritter retten

By on 9. Januar 2018

Berlin – Ritter, Roboter und Rennfahrer – das gibt es in den Spiele-Neuheiten für Smartphones. Fünf Titel im Überblick:

Leid und Freude eines Spiele-Entwicklers

Spiele spielen ist einfach und macht (meist) Spaß. Spiele selbst zu entwickeln, zu vermarkten und davon zu leben ist hingegen eine Herausforderung. «Game Dev Tycoon» von Greenheart Games lässt Spieler die Seiten wechseln und einen Blick hinter die Kulissen werfen. Die Wirtschaftssimulation startet in der Garage. Dort wird mit wenig Geld und Programmierkenntnissen der erste kleine Hit produziert. Mit frischem Geld in den Taschen werden ein richtiges Büro bezogen und die ersten Angestellten angeheuert. Mit steigenden Umsätzen steigen auch die Möglichkeiten und Anforderungen. Marketing muss her, die Zielgruppe muss analysiert werden, und die Erwartungshaltung der Spieler wächst mit jedem neuen Titel. «Game Dev Tycoon» ist aber nicht zu komplex geraten, sondern hält die Balance zwischen Simulation und Spaß. Dabei führt es auch durch die Geschichte des Gamings, von den 80er-Jahren bis heute. Für iOS kostet «Game Dev Tycoon» 5,49 Euro, eine Android-Version soll folgen.

Brennender Asphalt

Das Gaspedal am Anschlag, quietschende Reifen, ausbrechendes Heck. «GRID Autosport» von Feral Interactive für iOS ist eine Rennspiel-Simulation in Reinform. Auf 100 realistischen Rennstrecken können 100 lizensierte Autos an ihr Limit gebracht werden – wenn der Fahrer das Zeug dazu hat. «GRID Autosport» legt Wert auf Realismus und ist daher eine echte Herausforderung. Im höchsten Schwierigkeitsgrad muss der Spieler auf sämtliche Fahrhilfen verzichten. Jeder kleinste Fehler wird von der Konkurrenz bestraft und führt im schlimmsten Fall zum Crash. Allerdings können die präzisen Touch-Kontrollen auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Realistisch ist neben der Fahrphysik auch die Grafik. Die Rennwagen erstrahlen in Hochglanz gestochen scharf. Mit 10,99 Euro im Appstore gehört «GRID Autosport» zu den teureren Spielen – im Gegensatz zur Konkurrenz gibt es hier aber weder Werbung, noch In-App-Käufe oder nervige Wartzeiten. Einmal gekauft wird das Spiel kostenlos mit neuen Inhalten versorgt.

Puzzeln mit Köpfchen

«GNOG» ist bei erster Betrachtung genauso abstrakt wie sein Name. Bei dem Puzzle-Spiel für iOS dreht sich alles um Köpfe. Die großen Roboter-Köpfe sind nicht nur liebevoll gestaltet, sie verbergen auch Geheimnisse. Der Spieler kann die Köpfe mittels Touchscreen untersuchen, sie drehen und wenden, an ihnen drücken und ziehen. Dabei erwachen sie zum Leben und enthüllen kleine Welten in ihrem Inneren, die es zu erforschen gilt. Das erinnert an die beliebte Reihe «The Room», doch während diese Spiele düster und mystisch sind, kommt «GNOG» bunt, fröhlich und verspielt daher. Das macht das Spiel auch für Kinder geeignet, die gerne Forschen, Rätsel lösen und dafür mit witzigen Szenen belohnt werden. Der Humor ist es auch, der das Spiel neben der schönen Grafik, dem stimmigen Sound und dem verspielten Gameplay zum Geheimtipp macht. «GNOG» ist für 5,49 Euro im Appstore erhältlich.

Ritter im Gemäuer

Springen, Schlagen, Blocken: «Hoppenhelm» von Tobias Örnberg braut aus simplen Zutaten ein sehr spaßiges Spiel. Der Ritter Sir Hoppenhelm hat ein Problem: Er hat sich im Keller seines Schlosses Dunkelburg verlaufen. Dort wimmelt es nur so von Fallen und Feinden. Da gleichzeitig das Schloss in Lava versinkt, ist Eile geboten, schnell den Ausgang zu finden. Der Titelheld kann sich also keine Pause leisten und stürmt ohne Halt voran. Bedrohungen und Hindernisse muss der Spieler mit drei Aktionen beseitigen oder vermeiden: Springen, mit dem Schwert schlagen oder mit dem Schild abblocken. Das ist simpel, macht aber gehörigen Spaß. Im Spiel werden auch Münzen gesammelt, die sich gegen weitere Ritter und Waffen tauschen lassen. «Hoppenhelm» kann also länger begeistern, wozu auch die charmante 16-Bit-Grafik beiträgt. Das Spiel gibt es kostenlos im Appstore.

Kompromissloses Regieren

Ein Land zu regieren ist nicht leicht. Die Königin in «REIGNS: Her Majesty» versucht es dennoch mit einfachen Lösungen. Im Spiel von Devolver Digital für Android und iOS darf der Spieler in die Rolle einer Monarchin schlüpfen, die keine Kompromisse eingeht. Immer wieder kommen Bittsteller zu ihr und fragen um Erlaubnis für neue Steuern, neue Ausgaben oder gar einen ganzen Krieg. Die Antwort der Königin: Ja oder Nein – kein Vielleicht, keine Zwischenlösungen, keine Bedenkzeit. Diese Art des Regierens ist schnell, jedoch voller unvorhersehbarer Risiken. Jedes klare Bekenntnis für oder gegen eine Sache wird jemanden vor den Kopf stoßen. Höhere Steuern sorgen etwa für einen Geldsegen bei Hof und Militär, morgen könnte aber ein wütender Mob bettelarmer Untertanen das Schloss stürmen und die Königin lynchen. Dann übernimmt die nächste Königin die Geschäfte, der Spieler bekommt noch einmal die Fehler der Vorgängerin aufgezeigt und muss versuchen, es besser zu machen. «REIGNS: Her Majesty» ist der zweite Teil des Hit-Spiels «REIGNS» und für 3,49 Euro erhältlich.

Fotocredits: KO_OP,Tobias Örnberg,Greenheart Games,Feral Interactive,Devolver Digital
(dpa/tmn)

(dpa)

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert