Übertakten (Overclocking)
Unter vielen Faktoren spielt es für die Geschwindigkeit eines Rechners eine wesentliche Rolle, wie schnell einzelne Schaltschritte ausgeführt werden können, mit anderen Worten, mit welchen Taktraten der einzelnen Hardwarekomponenten betrieben werden.
Die meisten CPUs sind mit der angegebenen Taktfrequenz längst nicht am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. Dies kommt daher, das individuelle CPUs nicht immer die gleichen Materialeigenschaften haben und ihre Leistungsfähigkeit daher variiert. Die Hersteller gehen daher auf Nummer und bestimmen einen Referenztakt, den viele Exemplare eines Typs leicht überschreiten könnten.
Leider kann Übertakten zu einem gefährlichen Stabilitätsverlust führen. Insbesondere kann sich eine übertaktete CPU „verrechnen“: Dies kann große Probleme mit sich bringen, je nach dem, in welchem Prozess der Fehler auftritt. Wird etwa gerade der Inhalt von wichtigen Betriebssystemdateien geändert, könnte ein Rechenfehler fatale Folgen haben. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, nach der Taktanpassung Stabilitätsmessungen mit Hilfe spezieller Software durchzuführen. Einen guten ÜBerblick hierzu (wie auch zum ganzen Thema Übertaktung) bietet die Seite ocinside.de.
Ein weiteres Problem ist die Reichweite der Übertaktung. In einem Computersystem existieren auf verschiedenen Leitungen verschiedene Taktraten. Insbesondere die Busse zu den Peripheriegeräten können jedoch nur bedingt übertaktet werden. Wird etwa durch einen schnelleren Takt auf dem PCI-Bus zum CD-Brenner die Brennrate erhöht, so kann es leicht zu Schreibfehlern kommen. Aus diesem Grund ändert man heute im Allgemeinen nur die Taktrate des Front Side Bus (FSB), der die CPU mit dem Sychronisierungschip (der Northbridge) verbindet.
Je schneller der Takt auf einem Chip, desto mehr Abwärme produziert er; unter anderem aus diesem Grunde sind die Taktbegrenzungen des Herstellers ja eingeführt worden. Die Übertaktung eines Laptops kann daher nicht ganz einfach sein, weil hier ja oft der Lüfter nicht gewechselt werden kann.