Wann wird Windows abgelöst? (Teil 2)
„Midora“ ist der Name des Betriebssystems, das Windows nach der Version 7 (8?,9?) beerben könnte.
Ein wichtiges Ziel der Midora-Entwickler ist es , gleichzeitig lokale und entfernte Rechnerhardware zu nutzen. Dabei geht es um Cloud-Computing, einfache Client-Server-Netze, Peer-to-Peer-Architekturen u.s.w. Das Betriebssystem erhält zur Verwaltung dieser heterogenen Ressourcen eine zusätzliche „Verwaltungsebene“, die „Asynchronous Promise Architecture“. Ihre Aufgaben sind äußerst kompliziert. Denn in Netzwerken kommt es immer wieder zu Fehlern und Verzögerungen, wie jeder Internetnutzer weiß.
Wenn wichtige Systemaufgaben über verschiedene entfernte Rechner erledigt werden sollen, kommt auf das Betriebssystem eine Menge Arbeit zu. Von Sicherheitsaspekten mal ganz zu schweigen. So muss sich ein Betriebssystem etwa bei Speichervorgängen nach dem gerade verfügbaren Speicherplatz erkundigen, und dann entscheiden, wo die Daten abgelegt werden sollen. Dabei darf natürlich kein Geschwindigkeitsverlust gegenüber der lokalen Speicherung entstehen.
Ein weiteres Ziel ist eine stärkere Modularisierung des Betriebssystems, um schnell auf neue technologische Entwicklungen bei Nachfolgeversionen reagieren zu können. Damit soll das Problem von Windows, alte Fehler in neue Versionen mit hinüber zu schleppen, vermieden werden. Da mittlerweile nicht nur Computer, sondern auch mobile Geräte Betriebssysteme benötigen, will Microsoft zudem eine einheitliche Codebasis für alle Geräte schaffen. Ein Problem dabei könnte jedoch sein, dass Geräte ohne Stromnetzanschluss ein viel aufwändigeres Powermanagement benötigen als Desktoprechner.
Wann aber wird Midori reif für die Markteinführung sein? Und was passiert dann mit Windows? Fest steht: Der Vista-Nachfolger Windows 7, vermutlich ab 2010 im Handel, wird kein radikal neues System sein, 2012 soll zudem eine Serveranwendung auf Windows-Basis angeboten werden (zdnet). Microsoft hat sich bislang auch nicht dazu geäußert, ob Windows 7 die letzte Version sein wird.
Es sieht momentan also überhaupt nicht danach aus, dass Windows in den nächsten fünf bis zehn Jahren ausgedient haben wird. Möglich ist aber durchaus, dass Microsoft nach 2010 mit einer kompletten Neuentwicklung heraus kommt. Diese könnte dann parallel zu dem dann aktuellen Windows-OS angeboten werden. Auf diese Weise hätten PC-Hersteller und Softwareentwickler genug Zeit, sich auf die Epochenwende einzustellen.