Was taugt Cuil?
Der Google-Konkurrent hat möglicherweise im deutschen Sprachbereich wenig zu bieten.
Ehemalige Mitarbeiter von Google haben sich zusammen gefunden, um ihrem ehemaligen Arbeitgeber mit einer eigenen Suchmaschine Konkurrenz zu machen. Während es kaum einem Mitbewerber, egal ob Microsoft (SMN Search), Yahoo! oder der Wikipedia Foundation (wikia) gelungen ist, dem Branchenprimus größere Marktanteile abzutrotzen, könnten die Abtrünnigen aus dem eigenen Haus natürlich das dort erworbene Wissen verwenden, um es besser zu machen. Das Ergebnis heißt cuil, was wie „cool“ ausgesprochen wird.
Seit gestern ist der Suchdienst verfügbar. In Deutschland ist die Performance von cuil jedoch auf ein schlechtes Echo gestoßen. So bemängelt etwa Spiegel Online, für deutschsprachige Seiten würde die neue Suchmaschine viel zu wenig relevante Ergebnisse finden. Tatsächlich ist die Qualität der Suchergebnisse schwer zu beurteilen. Quantitativ hat Google wahrscheinlich die Nase vorn. Für „Alexanderplatz“ beispielsweise findet Google über drei Millionen Einträge, cuil nur ungefähr die Hälfte. Zudem bietet Google die nahe liegenden Einträge die den zugehörigen Wikipedia-Artikel und die von der Stadt Berlin betriebene Seite www.alexanderplatz.com. Cuil hingegen wartet mit verschiedenen Ausgaben des Romans „Alexanderplatz“ von Alfred Döblin auf.
Was die Darstellung der gefundenen Seiten angeht, so taten die Macher von cuil das Offensichtliche: Statt nur wenig aussagekräftige Überschriften und zweizeilige Textstücke in monotoner Auflistung zu präsentieren, werden Seiten durch Bilder und recht lange Teasertexte dargestellt. Zwar muss man auf diese Weise mehr scrollen, will man ein große Anzahl von Treffern anschauen. Die Vorschauen sind dafür wesentlich informativer als bei Google.
Ein weiterer Vorteil: Man wird nicht so umfassend mit Werbung überzogen wie bei Google. Dort werden ja bekanntlich auf der rechten und der oberen Bildschirmleiste zunächst kommerzielle Angebote angezeigt, die mit dem Suchbegriff in Verbindung gebracht werden. Bei cui ist dies nicht der Fall, auch wenn naturgemäß viele Matches kommerzielle Seiten sind. Aber ob man die nicht vielleicht gerade gesucht hat, kann die Suchmaschine ja auch nicht wissen.