Wie hoch ist der Schaden von Cyberkriminalität?
Schadsoftware und Malware sind in aller Munde. Abhörskandal und Computerkriminalität sind Dauergäste in Funk und Fernsehen. Doch wie sind eigentlich die persönlichen Erfahrungen von privaten Computernutzern. Fast alle Windows User dürften schon einmal Erfahrungen im Bereich Virus, Wurm oder Malware gemacht haben. Die Frage ist, wie groß der eigentliche Schaden ist, wenn irgendein Wurm dem heimischen Rechner verlangsamt und Freunde und Verwandte mit nervigen Mails stört. Dies ist zwar enervierend, aber ein „richtiger“ Schaden entsteht doch eigentlich nicht, oder?
Über ein Drittel der User erleiden Schaden nach Malware Angriff
Weit gefehlt, nach einer neuen von Kaspersky durchgeführten Studie erleiden 31 Prozent der Europäer nach einer Malware Attacke einen finanziellen Schaden! In Deutschland selbst sind es besorgniserregende 39 Prozent. Im Schnitt zahlt jeder in Deutschland betroffene Nutzer 66 Euro, um den Schaden der Malware Attacke zu beheben. 46 Prozent der Betroffenen Nutzer geben Geld für einen IT-Spezialisten aus, um das Gerät fachgerecht reparieren zu lassen. 24 Prozent der Nutzer ersetzten gar ihr Gerät komplett. Andere Europäer sind da sparsamer oder gelassener, Italiener geben 38 Euro aus, britische Nutzer gar nur 30 Euro im Schnitt. In jedem Fall ist es überraschend, dass sich fast ein Viertel der Nutzer nach einer Malware Attacke gleich einen neuen Computer kauften. Obwohl die Studie von Kaspersky durchgeführt wurde, ist hier sicherlich eine Antivirensoftware die günstigere Lösung, egal von welchem Hersteller sie kommen mag. Die Computerkriminalität boomt, so ist es kein Wunder, dass zudem eine immer größere Gefahr von gefälschten E-Mails droht.
Immer größere Gefahr durch Pishing Angriffe!
Nach einer anderen Kaspersky Studie hat in Deutschland nahezu jeder Dritte bereits gefälschte E-Mails von Kreditinstituten erhalten. Europaweit beläuft sich die Zahl sogar auf 38 Prozent. Die Kriminellen versuchen, durch die vermeintlich vom Kreditinstitut versendeten E-Mails an die Zugangsdaten der Bankkonten zu kommen. Zunehmend stehen aber auch die Zugangsdaten von sozialen Netzwerken und Onlinestores im Fokus der Cyberkriminellen. 6 Prozent aller weltweit verschickten Pishing E-Mails haben Erfolg. Die Europäer im Allgemeinen und Deutschen im Speziellen sind mit 5 und 4 Prozent ein wenig vorsichtiger mit der Herausgabe von Zugangsdaten. Die Zahlen mögen nicht besonders hoch klingen, dürften jedoch für Kriminelle höchst lukrativ sein, da sich der Aufwand für sie in Grenzen hält.
Vorsicht ist geboten!
Im Ergebnis steht eines fest, die Zahl von Cyberkriminalität wächst! Dies bestätigen auch die Zahlen aus der polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS) 2012. Demnach ist die Zahl von Cyberkriminalität im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,5 Prozent gestiegen. Seit 2007 hat sie gar um 87 Prozent zugelegt. Die Gefahr ist also real und wird uns die nächsten Jahre weiterhin begleiten. Vielleicht ist das für den ein oder anderen der richtige Moment, den Antivirus Schutz auf PC, Tablet und Smartphone noch einmal zu überprüfen.
Autor: Timm Hendrich