World of Warcraft – eSport or not?
Diese Frage beschäftigt eSportler wie WOW-Fans in aller Welt, seit Blizzard mit dem Arena-System ernsthafte Ambitionen zeigt, nach Starcraft und WC3 nun auch World of Warcraft als feste Größe und Genrereferenz im eSport zu etablieren.Dabei hat alles so friedlich angefangen: Es gab die eSportler auf der einen – die WOWler auf der anderen Seite des globalen Schulhofes. Gut, dann gibt es da zwar noch eine gewisse Minderhait namens Guild Wars-Spieler, aber wie damals in der Schule lässt man die Nerds besser unter sich, die kommen alleine viel besser zurecht…
Doch irgendwann kam Oberschulrat Blizzard dann auf die geniale Idee, zur Förderung des allgemeinen Zusammenhaltes (oder schlicht um noch mehr Geld zu verdienen) wäre es doch sicher förderlich, man dränge einen Teil der World of Warcraft-Gemeinde im Internet einfach hinüber ins unbekannte Territorium der eSportler. Man gebe Ihnen kurzerhand eine eigene Arena, stelle ein paar Sonderregeln auf, verspreche Preisgelder und der Rest würde sich dann schon irgendwie zusammenfinden.
[youtube DBKXy6KMPQk]
Anfangs schien dieses Konzept jedoch ganz und gar nicht aufzugehen. So wurde die WOW-Arena in der eSport sehr stiefmütterich, oder (um beim Schulhof-Gleichniss zu bleiben) wie der hässliche Neue, den erstmal keiner kennt – und eigentlich auch keiner kennen will – behandelt.
Somit war die neu geschaffene Minderheit der WOW-eSportler gezwungen, sich anzupassen. mit tatkräftiger Unterstützung von Klassensprecher GIGA und Hausmeister ESL gelang es dem Neuen sogar, einige eingefleischte eSportler auf seine Seite zu ziehen.
Mittlerweile gehört es für ein erfolgreiches eSport-Team fast schon zum guten Ton, auch ein WOW-Squad zu haben. Die Preisgelder steigen ebenso, wie die Zuschauerzahlen bei großen Matches und der WOW-eSport scheint sich nach und nach zu etablieren.
Dennoch gibt es nach wie vor kritische Stimmen in der Computer-Branche. So meinen Viele, der „Skill“ wäre bei der WOW-Arena irrelevant und es zähle nur, wie lange man spielt und welche Ausrüstung man dementsprechend hat. (Das bei großen Turmieren kein Spieler seinen eigenen Charakter spielen darf, sondern aus einer Auswahl vorgefertigter Avatare auswählen muss, wird dabei oft übersehen.) Zudem bemängeln viele die unausgereiften Regeln der Spiele und die für Nicht-WOW-Spieler unübersichtliche und teilweise langweilige Präsentation. Aber mal im Ernst: Wie viele Nicht-WC3-Spieler verstehen auch nur ansatzweise ein WC3-Cast oder behalten bei einem WC3-Match die Übersicht?
Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich World of Warcraft weiter im eSport etablieren kann. Sollte Dies gelingen., wäre es jedenfalls ein großer Gewinn für beide Seiten und die Cliquenbildung auf dem globalen Schulhof wäre Geschichte.
Werbung